Spirituell, feministisch und lustvoll: Eva Wannenmacher, seit Jahrzehnten souveräne TV-Frau, ist jetzt auch Lebensberaterin. Damit eröffnet sie sich neben ihrem TV-Job ein zusätzliches Berufsfeld mit genau den Themen, mit denen sie sich seit Jahren ernsthaft auseinandersetzt: von Yoga bis Schamanismus und Psychologie.
Das braucht Courage, denn so mancher mag darüber schmunzeln. Spiritualität ist etwas, was zu gerne belächelt wird. Darum foutiert sich eine Eva Wannenmacher – zum Glück. Sie macht damit anderen Frauen Mut, ganz ihren eigenen Weg zu gehen und sich mit ihren Qualitäten zu zeigen.
Denn Frauen sind in unserer Gesellschaft nach wie vor weniger sicht- und hörbar. Eine Erfahrung, die sogar unsere Parlamentarierinnen machen. Eine Auswertung vom «Beobachter» aus 867 Stunden Redezeit zeigt: Eine Ständerätin spricht im Schnitt 19 Prozent weniger als ein Ständerat. Eine Nationalrätin steht kürzer am Rednerpult als ihre Parteikollegen.
Etwas, was auch Eva Wannemacher aus ihrem Berufsleben kennt: «Man hört Frauen weniger gut zu, oft werden sie unterbrochen.» So sei es immer einfacher gewesen, für eine Sendung Männer zu finden, die als Experte vor die Kamera stehen. «Dabei mangelt es nicht an Frauen mit Kompetenz.»
Tatsächlich gab es bisher noch keine Generation von Frauen, die so hoch qualifiziert, engagiert und ambitioniert war, wie die heutige. Jetzt geht es nur noch darum, diese neue Rolle auszufüllen. Spirituelle Unterstützung, sofern erwünscht, kann dabei nicht schaden.
