20 Jahre «MusicStar»
Das gab bei der legendären SRF-Casting-Show am meisten zu reden

«MusicStar» war vor 20 Jahren das grosse Thema in Arbeitspausen und auf dem Pausenplatz. Der Quotenhit gab in vieler Hinsicht zu Reden.
Publiziert: 30.03.2024 um 01:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2024 um 10:46 Uhr

Von 2004 bis 2009 lief die SRF-Casting-Show «MusicStar» in vier Staffeln und erzielte jeweils Top-Einschaltquoten. Einige der Teilnehmenden wie Sebastian «Baschi» Bürgin (37), Fabienne Louves (37) oder Piero Esteriore (46) sind noch heute in der Schweizer Showbranche erfolgreich. Mit einer «Revival-Show» feiert SRF am Samstag, 30. März, das 20-Jahr-Jubiläum gebührend (SRF 1, 20.10 Uhr). Die Blick-People-Redaktion hat acht Ereignisse und Anekdoten zusammengestellt, die damals beim Publikum zu reden gaben.

«Meh Dräck»

Mit diesem unmissverständlichen Ausspruch forderte Jury-Mitglied Chris von Rohr (72) in der ersten Staffel 2004 von den Auftretenden immer wieder mehr Authentizität und Angriffigkeit. «Meh Dräck» entwickelte sich zum weitverbreiteten Slogan und wurde 2004 zum «Wort des Jahres» gekürt. Das damalige SF DRS (heute SRF) bot T-Shirts mit dem Motto an, und von Rohr veröffentlichte dazu einen Song, der Platz 14 der Schweizer Single-Charts erreichte.

Liebesknistern

Dass die erste Staffel auf ein derartiges Interesse stiess, lag auch an der öffentlich beleuchteten Liebesgeschichte zwischen Katy Winter (41) und «Baschi», die sich während der ersten Staffel kennenlernten und bis 2013 ein Paar blieben. Während Winter im Musikbusiness nicht Fuss fassen konnte, gehört «Baschi» bis heute zu den erfolgreichsten Popmusikern des Landes. 

Die Castingshow «MusicStar» begeisterte Mitte der Nullerjahre die Massen. Juror war unter anderem Chris von Rohr (Mitte).
Foto: Keystone
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Jury vs. Publikum

In allen vier Staffeln gab es Diskussionen über den Einfluss der Jury, die Kraft der Televoting-Stimmen und organisierte Kampagnen von Fangruppen, die angeblich zu Netzüberlastungen führte. So in Staffel 2, als die Jury den Grindelwaldner Daniel Kandlbauer (40) als Sieger sah, das TV-Publikum jedoch stärker für den Walliser Wirbelwind Salome Clausen (38) votete.

Salomes kurzer Musikausflug

In der zweiten Staffel mauserte sich Salome Clausen schnell zur Favoritin des Publikums. Die Walliserin gewann am Ende auch gegen den Berner Daniel Kandlbauer. Und obwohl die Sympathien bei ihr lagen, sie es mit ihrem Debüt «Gumpu» auf den ersten Platz und dem dazugehörigen Album «Moji» auf den zweiten Platz der Schweizer Hitparade schaffte, sagte ihr das Musikbusiness nicht zu. Nicht mal ein Jahr nach ihrem «MusicStar»-Sieg sagte sie der Branche Adieu. «Ich bin froh, dass jetzt alles vorüber ist», sagte sie bei ihrem letzten Auftritt am 4. Februar 2007. Danach beendete sie ihre Lehre als Coiffeuse. Am meisten störte sie, «dass ich kein Privatleben mehr hatte. Und dass ich immer im Mittelpunkt stand», meinte sie im Gespräch mit Blick.

Gölä schmeisst hin

In Staffel 4 wurde die Jury wieder umgestellt, neu mit Mundart-Rocker Gölä (55). Durch seine kantige Art war ein Eklat in der Sendung eigentlich programmiert. Dieser folgte prompt nach der Abwahl von Gioia Gerber (32), die Gölä gern noch länger dabeigehabt hätte. Er verliess die Show aus Protest. Bereits 2007 hatte er sich bei «Die grössten Schweizer Hits» effektvoll mit SRF angelegt.

Piero mit den «MusicStars» am ESC

2004 schafften es einige Teilnehmer von «MusicStar» bis zum Eurovision Song Contest nach Istanbul. Piero Esteriore nahm mit dem Lied «Celebrate» am grössten Musikwettbewerb der Welt teil und stellte sich eine Gruppe aus ehemaligen «MusicStar»-Kandidatinnen und -Kandidaten zusammen. Trotz der Unterstützung von Tina Masafret (37), Sergio Luvualu (39), Sabrina Auer (37) und Damian Odermatt (44) landete er nicht nur auf dem letzten Platz – das Endresultat waren die gefürchteten «Zero Points». So schlecht schnitt die Schweiz am ESC nie mehr ab, Esteriore schnitt sich nach der Blamage eine Glatze. 

Die berühmteste Standesbeamtin der Schweiz

Sandra Wild (40) war vor ihrer Teilnahme in der dritten Staffel von «MusicStar» in Japan als Musikerin aktiv. Mit dem Mitwirken in der Schweizer Castingshow wurde sie nicht nur dem hiesigen Publikum ein Begriff, sie mauserte sich durch ihren eigentlichen Job zur berühmtesten Standesbeamtin der Schweiz. Sie habe an einem Tag fünf Hochzeiten hintereinander, sagte die Zweitplatzierte nach der Teilnahme zu Blick. Und meinte mit einem Lachen: «Ich bin froh, wenn ich zwischendurch mal eine Banane essen kann.» Anfragen, an der Hochzeit zu singen, lehnte sie – ausser bei Kollegen – ab. Sie wollte ihre Arbeit als Musikerin von der im Standesamt in Arbon TG trennen.

Bekannte Gesichter

Verschiedene Teilnehmer von «MusicStar» gerieten später durch andere Tätigkeiten ins Rampenlicht. So unter anderem Michelle Halbheer (38), die in der vierten Staffel in der dritten Sendung ausschied. Doch die Augen der Öffentlichkeit waren durch die Niederschreibung ihrer berührenden Geschichte im Roman «Platzspitzbaby» und der späteren Verfilmung wieder auf sie gerichtet. Auch Brian Abeywickreme, der nach Fabienne Louves und Sandra Wild in der dritten Staffel auf dem dritten Platz landete, schlug später eine weitere Karriere ein. Er war nicht nur im DJ-Duo Falva and Stevenson unterwegs, sondern wurde auch Stadionspeaker des SC Bern. 

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