Markus (50) gibt der Liebe bei «Bauer, ledig, sucht» eine zweite Chance. Der Berner hatte die Frau fürs Leben eigentlich schon gefunden, doch es folgten ein langer Kampf und ein schweres Schicksal. Vor sieben Jahren verlor der Vollzeitbauer seine Frau, stand alleine mit seinem damals sechsjährigen Sohn da. Seine Partnerin hatte an schweren Depressionen gelitten und Suizid begangen.
«Die Krankheit kam im Frühling 2011 erstmals zum Ausdruck. Sie hat von Suizidgedanken erzählt», erklärt Markus schweren Herzens im Gespräch mit BLICK. Sie sei daraufhin in eine Klinik eingewiesen worden. Mit Gesprächstherapien, aber ohne Psychopharmaka habe man versucht ihr zu helfen. Als sie nach Hause kam, sei zu Beginn alles gut gewesen. Doch dann gab es Probleme mit dem Kindergarten-Start ihres Jungens, was in ihr Stress auslöste. «Wir sind wieder in den Notfall gegangen. Sie kam in eine private Klinik, und diesmal wurde sie mit Medikamenten behandelt», fährt der Bauer aus Bern fort. Dort sei sie ungefähr zehn Monate geblieben. «Es war eine sehr schwierige Zeit. Sie wollte mich nicht sehen. Das war extrem belastend», offenbart er.
«Ich war am Anschlag und musste einfach funktionieren»
Nach dem Klinikaufenthalt ging die Familie gemeinsam in die Herbstferien. Doch das Glück hielt nicht lange. Nur zwei Wochen später zog Markus' Frau aus dem gemeinsamen Heim aus. Sie hatte ihn betrogen und lebte mit ihrem neuen Partner zusammen. Sie beharrte auf die Scheidung, die dann Ende Dezember 2012 vollzogen wurde. Eineinhalb Monate später beging sie Suizid.
Markus war auf sich allein gestellt. Von einem Tag auf den anderen war er alleinerziehender Vater. «Ich hatte schlaflose Nächte. Zu der Zeit habe ich 100 Prozent in einem Bauunternehmen gearbeitet, wo ich nicht fehlen konnte», berichtet der Landwirt. Doch jemand musste auf seinen kleinen Sohn aufpassen. Während er arbeitete, war sein Sohn bei einer Tagesmutter. Nach Feierabend und an Wochenenden kümmerte sich Markus allein um ihn. «Ich war am Anschlag und musste einfach funktionieren. Am Abend fühlte ich mich vollkommen fertig und wusste nicht, wie es weitergehen würde», offenbart der Berner.
Für Markus steht Nico immer an erster Stelle
Gerade in diesen Momentan hätte sich Markus eine Frau an seiner Seite gewünscht, die im Kraft gibt. «Mir fehlt die Liebe einer Frau. Am Abend ein gutes Gespräch zu führen oder jemanden nach seiner Meinung fragen zu können, vermisse ich.» Auch dass er einmal nur sein Ding machen könne, ist ein grosser Wunsch. «Ich habe in den letzten Jahren alles für meinen Sohn gemacht. Wenn er dann am Abend im Bett war, überkam mich die Einsamkeit.» So habe er auch gemerkt, dass er bereit für eine neue Beziehung sei. «Ich habe mich irgendwann gefragt, ob das alles gewesen ist in meinem Leben.»
Obwohl sein Sohn langsam selbstständig wird, spielt er noch immer eine grosse Rolle in der Partnersuche: «Ich würde ihn zwar nicht direkt fragen, ob ihm meine Freundin gefällt, aber wenn es wegen ihm nicht passt, würde ich jede Beziehung abbrechen. Er steht immer an erster Stelle.»
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
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- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net