Am Donnerstagabend wurde in Köln der deutsche Fernsehpreis verliehen. Zu den glücklichen Gewinnern zählt auch Philip Froissant (29). Für seine Rolle als Kaiser Franz in der Netflix-Serie «Die Kaiserin» wurde er in der Kategorie bester Schauspieler ausgezeichnet.
Als er nach seiner Rede unter Applaus vermeintlich die Bühne verliess, gings für die TV-Zuschauer in eine Werbepause. So bekamen sie nicht mit, dass Froissant noch einmal das Wort ergriff. Und für einen Eklat sorgte.
Orange Farbe als Erinnerung
Denn: Er sprach sich gemäss «Bild» für die Klima-Proteste der «Letzten Generation» aus. Mitte September hatten die sogenannten Klima-Kleber in Berlin das Brandenburger Tor mit oranger Farbe beschmiert.
Froissant ist der Meinung, dass die Farbe «als Erinnerung an unser Versagen beim Klimaschutz» die Säulen weiterhin zieren sollte. «Wenn man in 100 Jahren auf heute zurückblickt, wird man feststellen, dass wir viel grössere Probleme hatten als die Farbe am Brandenburger Tor.»
60 Minuten herausgeschnitten
Stellt sich die Frage: Wie konnte Sat.1 so schnell reagieren, um Froissant sprichwörtlich das Wort abzuschneiden? Ganz einfach: Die Preisverleihung wurde zeitversetzt übertragen. Ein übliches Vorgehen, um auf Pannen oder Störungen reagieren zu können. Meist sind es ein paar Minuten, beim Fernsehpreis waren es allerdings anderthalb Stunden. Die Gala begann um 18.45 Uhr und wurde ab 20.15 Uhr im Fernsehen gezeigt.
«Um die Show für die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht noch länger werden zu lassen, haben wir ungefähr 60 Minuten aus der zeitversetzten Aufzeichnung geschnitten», sagt ein Sat.1-Sprecher zu «Bild». Auch so ging die Übertragung bis nach Mitternacht.
Wieso aber ausgerechnet die Aussage zu den Klima-Klebern gestrichen wurde, darauf gibts vom Sender keine Antwort. Auch der Schauspieler wollte sich dazu gegenüber «Bild» nicht äussern. (bir)