Schweizer Musikproduzent Pele Loriano unterstützt drei Delegationen am Eurovision Song Contest
Albaner und Österreicher setzen auf Schweizer Hilfe

Nicht nur Gjon's Tears liefert am diesjährigen Eurovision Song Contest solides Schweizer Handwerk. Auch die Österreicher und die Albaner nutzen helvetisches Musik-Know-How. Produzent Pele Loriano ist bei allen drei Delegationen involviert.
Publiziert: 20.05.2021 um 08:42 Uhr
Michel Imhof

Wenn heute Abend das zweite Semi-Finale des Eurovision Song Contest (21 Uhr, SRF zwei) über die Bühne geht, sind gleich bei drei Beiträgen Schweizer involviert. Gjon's Tears (22) geht für die Schweiz mit «Tout l'univers» an den Start. Dazu setzen auch die österreichische und albanische Delegation auf Schweizer Unterstützung.

Verantwortlich dafür ist der Schweizer Musikproduzent Pele Loriano (52). Er amtet nicht nur musikalischer Leiter beim SRF, sondern hat auch den österreichischen Song von Vincent Bueno (35), «Amen», mitproduziert und unterstützt die Albanerin Anxhela Peristeri (35) in Tonfragen rund um ihren Auftritt.

Schweiz solle für Österreich abstimmen

Der von ihm produzierte Song «Amen» hat er beim Österreichischen Rundfunk eingereicht; es wurde schliesslich zum diesjährigen ESC-Beitrag der Ösis. Gerüchten zufolge hatte Loriano das Lied schon vor zwei Jahren in der Schweizer Vorentscheidung eingereicht, doch damals machte «She Got Me» von Luca Hänni (26) das Rennen. «Gerüchte kommentiere ich nicht. Es ist hingegen normal beim ESC, dass Songs für unterschiedliche Länder eingereicht werden», sagt Loriano dazu.

Pele Loriano half als musikalischer Leiter von SRF mit, Gjon's Tears (links) für den diesjährigen ESC zu verpflichten.
Foto: Zvg
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Stattdessen rührt er die Werbetrommel für den Ösi-Beitrag. «Wenn die Schweizer Zuschauer für Österreich voten, dann stimmen sie auch ein bisschen für die Schweiz», hält er fest. Neben ihm als Produzent hat nämlich auch der Sänger Tobias Carshey am Lied mitgeschrieben.

2010 erste ESC-Erfahrung

Trotzdem stellt Loriano klar: «Mein Herz schlägt natürlich am stärksten für die Schweiz», stellt er klar. Dort sei er am meisten Involviert, was die Künstler- und Songfindung für den ESC angeht. «Stolz bin ich aber auf alle Künstler. Alle arbeiten sehr hart an ihrer Performance, sind unglaublich talentiert und hätten es verdient, heute ins Finale zu gelangen.»

Erstmals beim ESC involviert war Loriano im Jahr 2010. Damals war er als Komponist von «Il pleut de l'or» von Michael von der Heide dabei und stand neben ihm auf der Bühne. Seit 2015 begleitet er den Contest als fester Teil der Schweizer Delegation. «Es sind für mich die Olympischen Spiele der Musik. 3 Minuten, die die Welt bedeuten: Alles muss stimmen, man hat so lange auf diesen Moment hingearbeitet, Adrenalin pur!»

Für Gjon will er die Top 5

Die Ziele für den Schweizer Beitrag steckt er hoch. «Ich sage immer: 33 Prozent der Wertung gehen auf den Song, 33 Prozent auf das Staging und die restlichen 33 Prozent gehen auf den Moment und das Glück», so Loriano. «Ich bin ambitioniert wie immer und möchte in die Top 5!»


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