«Der Beitrag kommt bei der Jury an, weil er künstlerisch wertvoll ist»
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Marius Bear im ESC-Final:«Der Beitrag kommt bei der Jury an»

Schweizer Song-Selektion überlässt nichts dem Zufall
Die wissenschaftliche ESC-Strategie zahlt sich aus

Seit 2019 wählt die Schweiz ihren ESC-Beitrag nicht mehr mit einem öffentlichen Vorentscheid aus, sondern intern. Das System hat sich bewährt.
Publiziert: 12.05.2022 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2022 um 20:02 Uhr
Michel Imhof aus Turin (I)

«Switzerland: Zero Points!» Diese Worte mussten wir uns glücklicherweise schon länger nicht mehr anhören. Seit der ESC-Teilnahme von Luca Hänni mischt die Schweiz am Eurovision Song Contest ganz vorne mit. Hänni holte mit «She Got Me» den vierten Platz, Gjon's Tears zwei Jahre später mit «Tout l'univers» den dritten. Die Diskussionen, ob eine Teilnahme unseres Landes am grössten Musikwettbewerb für die Katz sei, sollten spätestens jetzt verstummt sein.

Dass wir nach einer langen Durststrecke wieder Erfolge vorweisen können, hat mit dem neuen Auswahlverfahren zu tun. Erstens trauen sich seit der Abschaffung des öffentlichen Vorentscheids mehr bekannte Namen, ein Lied für den Contest einzureichen. Zweitens wird der Beitrag mithilfe der Wissenschaft ausgewählt.

Marius Bear jubelt über ESC-Finaleinzug
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Die Schweiz ist weiter:Marius Bear jubelt über ESC-Finaleinzug

Bear setzte sich gegen 369 Lieder durch

Ein hundertköpfiges Zuschauerpanel und eine zwanzigköpfige internationale Fachjury werden von einem deutschen Marktforschungsunternehmen so zusammengestellt, dass das Gremium dem Geschmack des ESC-Publikums entspricht. Diese Menschen hören sich alle eingereichten Beiträge an – dieses Jahr 370 – und wählen den Beitrag, der am ESC am besten abschneiden könnte. Am Ende wird das Lied mit dem passenden Künstler gepaart. Was locker daherkommt, ist von langer Hand geplant.

Michel Imhof ist stv. Deskleiter People der Blick-Gruppe.
Foto: Thomas Meier
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Ob Marius Bear am Samstagabend (21 Uhr, SRF 1) mit den Erfolgen von Luca Hänni und Gjon's Tears mithalten oder diese gar übertrumpfen kann – dafür gibts keine wissenschaftliche Garantie. Doch dass sein Beitrag durch die harte Prüfung der SRF-Vorauswahl und das Halbfinale kam, ist ein gutes Zeichen. So kann es auch in diesem Jahr heissen: «Switzerland: 12 Points!»

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