«Du kannst nicht frei reden, weil stets Leute da sind»
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Das Verräter-Gewinner-Duo:«Du kannst nicht frei reden, weil stets Leute da sind»

«Keine besseren Lügner geworden»
Anna-Carina Woitschack und Vincent Gross über «Verräter»-Sieg

Anna-Carina Woitschack und Vincent Gross haben ihre Mitspieler in «Die Verräter» getäuscht und gingen als Sieger der Sendung hervor. Blick hat mit den beiden Schlagerkünstlerin über ihren Triumph gesprochen.
Publiziert: 26.10.2023 um 08:01 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2023 um 08:03 Uhr
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Michel ImhofTeamlead People

Sie haben sich durchgesetzt! Die Schlagermusiker Vincent Gross (27) und Anna-Carina Woitschack (30) spielten «Werwolf» am besten und wurden bis zum Schluss in der RTL-Krimishow «Die Verräter» nicht von den loyalen Mitspielern enttarnt. Damit sacken der Schweizer und die Deutsche gemeinsam 46'500 Euro ein. Mit Blick sprechen die beiden über die anspruchsvolle Produktion, die bereits im Mai stattgefunden hat. 

Blick: Herzliche Gratulation zum Sieg! Wie haben Sie nach der Aufzeichnung gefeiert?
Anna-Carina Woitschack:
Vielen Dank. Eigentlich gar nicht spektakulär, wir waren viel zu erschöpft. Der Dreh war gegen zwei Uhr erst fertig. Danach haben wir noch ein Interview gegeben und sind nur noch ins Bett gefallen.
Vincent Gross: Es war schon eine grosse psychische Belastung, die da von uns gefallen ist. Am Schluss waren wir so verwirrt, dass wir auch keine grosse Lust hatten, zu feiern. Ich war nudelfertig.

Inwiefern?
Gross:
Das Spiel war so intensiv, dass wir alle ein paar Tage brauchten, um aus dem neuen Schema zu kommen. Wir haben zwei Wochen dieses Spiel gespielt, danach habe ich mich erwischt, wie ich auch das Verhalten meiner Freunde Zuhause analysiert und hinterfragt habe. Aber dort wusste ich, dass ich nicht belogen werde. Zum Glück.

Anna-Carina Woitschack und Vincent Gross kennen sich schon länger aus der Schlagerbranche. Gemeinsam gewannen sie nun die RTL-Krimishow «Die Verräter».
Foto: IMAGO/Bildagentur Monn
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Vincent Gross hat in den zwei Wochen ganze sieben Kilo abgenommen. Haben Sie auch so gelitten, Frau Woitschack?
Woitschack: Ich bin da anders als er, ich esse auch unter Stress sehr, sehr gerne. Nach rund acht Tagen haben mir die heimischen Rühreier und das gute Brot gefehlt, trotzdem war es mir wichtig, mich für den Tag zu stärken. Wir hatten schliesslich körperlich sehr anspruchsvolle Missionen. Bei Vincent habe ich aber schon beobachtet, wie er jeden Tag blasser wurde.

Persönlich: Anna-Carina Woitschack

Anna-Carina Woitschack stammt aus einer Puppenspielerfamilie und wurde durch ihre Teilnahme bei «Deutschland sucht den Superstar» im Jahr 2011 bekannt. Seither machte sie sich als Schlagersängerin einen Namen. Für Schlagzeilen sorgte sie mit ihrer fast sechsjährigen Partnerschaft mit Volksmusikstar Stefan Mross, die 2022 nach zwei Jahren Ehe in die Brüche ging.

Anna-Carina Woitschack erreichte bei «Deutschland sucht den Superstar» im Jahr 2011 den achten Platz und erlangte so Bekanntheit.
RTL / Stefan Gregorowius

Anna-Carina Woitschack stammt aus einer Puppenspielerfamilie und wurde durch ihre Teilnahme bei «Deutschland sucht den Superstar» im Jahr 2011 bekannt. Seither machte sie sich als Schlagersängerin einen Namen. Für Schlagzeilen sorgte sie mit ihrer fast sechsjährigen Partnerschaft mit Volksmusikstar Stefan Mross, die 2022 nach zwei Jahren Ehe in die Brüche ging.

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Haben Sie sich Sorgen gemacht?
Woitschack:
Natürlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, Vincent gehörte ja im Gegensatz zu mir lange nicht zu den Verrätern. Am Ende waren es zum Glück nur noch rund fünf Tage, in der er in der neuen Position spielen musste.
Gross: Man kann nicht völlig frei reden, man steht ständig unter Beobachtung. Das war schon verrückt. Ich hatte nur mein Tagebuch, in dem ich meinen Gedanken freien lauf lassen konnte. Sonst konnte ich praktisch niemandem vertrauen.

Was war die grösste Herausforderung?
Woitschack:
Frisch auszusehen, auch wenn ich überhaupt nicht viel geschlafen habe. Als Verräterin gingen die Produktionstage noch länger – bis nach Mitternacht. Um morgens nicht total kaputt daherzukommen – und mich damit ins Visier der anderen zu bringen, hatte ich eine ganze Schminkkollektion mit dabei.
Gross: Du sahst bis zum Ende immer hervorragend aus, das ist eine Frechheit! Ich sah jeden Tag schlimmer aus (lacht).

Persönlich: Vincent Gross

Vincent Gross startete seine Musikkarriere mit Videos auf Youtube. 2015 wurde er zum «Hello Again»-Newcomer ausgezeichnet, zwei Jahre später wechselte er von Popmusik auf Schlager und klettert seither mit Hits wie «Du Du Du» und «Über uns die Sonne» die Karriereleiter hoch. Gross lebt in Basel.

Vincent Gross wurde als «Hello Again»-Newcomer ausgezeichnet.
RTL

Vincent Gross startete seine Musikkarriere mit Videos auf Youtube. 2015 wurde er zum «Hello Again»-Newcomer ausgezeichnet, zwei Jahre später wechselte er von Popmusik auf Schlager und klettert seither mit Hits wie «Du Du Du» und «Über uns die Sonne» die Karriereleiter hoch. Gross lebt in Basel.

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Frau Woitschack, Sie standen vor der Produktion immer wieder wegen Ihrer Trennung von Stefan Mross in den Schlagzeilen. War der Sieg am Ende für sie ein Lichtblick?
Woitschack:
Die ganze Produktion war für mich ein Lichtblick. Rückblickend kann ich sagen, dass es für mich eine gute Ablenkung war von so manch anderen Sachen, mit denen ich in dieser Zeit zu tun hatte. Es gab keine Einflüsse von draussen, keine Presse und auch das Handy haben wir abgegeben. Es war für mich auch eine persönliche Weiterentwicklung. Und ich nehme da ganz viel mit, auch für das normale Leben da draussen. Sogar meinen Social-Media-Konsum habe ich hinterfragt.
Gross: Ich wollte das Handy am Schluss gar nicht mehr zurücknehmen.

Schlager wird oft belächelt. Ist Ihr Sieg als Schlager-Künstler nun eine Genugtuung?
Woitschack:
Ja klar. Mir wurde oft unterstellt, ich wäre naiv und Vincent sagten alle, er könne niemals ein Verräter sein. Und, dass wir den Sieg holten, zeigt mir, dass man Menschen nie unterschätzen darf – auch im normalen Leben. 

Sind Sie bessere Lügner geworden?
Gross: Nein, Lügen macht gar keinen Spass, belastet und kostet viel zu viel Kraft. Ich habe gemerkt, dass das nur gut funktioniert, wenn man sich selbst belügt. Das will ich nicht. Ich habe gelernt, dass ich kein Leben ohne Vertrauen will. Nicht zu wissen, wem man trauen kann, fühlte sich grauenhaft an.
Woitschack: Vertrauen ist die Basis von allem. Und ich bevorzuge eine schlechte Wahrheit vor einer guten Lüge.

Welche Parallele sehen Sie von der Musikbranche zu «Die Verräter»?
Gross:
Da gibt es einige, aber die gelten für alle Branchen: Lügner gibt es überall. Und auch die, die sich als Loyale bezeichnen, sind oftmals überhaupt nicht die Loyalsten.
Woitschack: Und auch die Gruppendynamiken. Einer wird an den Pranger gestellt, andere ziehen mit – auch, um sich zu schützen. Das gibt es auch in der Musikwelt. 

Sie haben gemeinsam 46'500 Euro gewonnen. Was machen Sie nun damit?
Gross:
Die haben wir noch nicht bekommen und wissen es noch nicht.

Haben Sie weitere Projekte zusammen?
Woitschack:
Klar, im nächsten Jahr werden wir beide als Moderatoren auf der Bühne stehen. Und mal sehen, was noch kommt: Vertraue niemandem!

Schlagersängerin Anna-Carina Woitschack ging nach eigenen Angaben seither offen und ehrlich durchs Leben. Ob sie sich auch bei «die Verräter» ohne Lügen durchlagen kann?
Foto: RTL / Stefan Gregorowius
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