Krimikolumne
Cherchez la femme

Pawlaks dubiose Hintergrundgeschichte kommt in dieser spannenden Folge ans Licht.
Publiziert: 02.01.2022 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.01.2022 um 15:51 Uhr
Silvia Tschui

Nach dem Abgang von Schauspielerin Aylin Tezel, die als Kommissarin Nora Dalay den oft, nun ja, eher drögen Dortmunder Folgen etwas Glanz verlieh, hängt mein Interesse in diesem ganzen Team nun an Kommissar Jan Pawlak (Rick Okon). Der hat neben dem depressiv-aggressiv-schmierigen Faber (Jörg Hartmann), der oft langweilig geschriebenen Martina Bönisch (nur schon der Name! Gähn! Schauspielerin Anna Schudt kann nichts dafür!) und dem bis anhin blassen Neuzugang Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) als Einziger eine Präsenz, der man gerne zusieht.

Mehr persönliches Drama statt Fall – macht aber nichts

Umso besser wird nun endlich auch seine Hintergrundgeschichte zum Thema. Man erinnert sich (oder vielleicht auch eher nicht, deshalb helfe ich hiermit nach): Pawlak ist alleinerziehender Vater, seit seine Frau ihn und die gemeinsame Tochter vor über einem Jahr Knall auf Fall verlassen hat und spurlos untergetaucht ist. Und nun sieht Pawlak sie wieder – im Fall eines Managers, der die Leiche seines Finanzberaters gefunden hat, dies aufgewühlt der Polizei meldet und sich sofort unauffindbar in Luft aufgelöst hat. Als Pawlak den Bruder des Zeugen, einen Nachtclubbesitzer und Drogendealer, observiert, trifft er plötzlich auf die Mutter seiner Tochter – als Freundin des Dealers. Und Junkie ist sie auch wieder.

Auch wenn bei dem ganzen Beziehungsdrama der eigentliche Fall um den toten Finanzberater und verschwundenes Millionenvermögen etwas in den Hintergrund gerät – gut gespielt und spannend ist das allemal. Wenn nur Bönisch einmal richtig die Zähne zeigen dürfte.

In diesem «Tatort» geht es um die Hintergrundgeschichte von Kommissar Jan Pawlak (Rick Okon).
Foto: WDR/unafilm GmbH/Elliott Kreyenb
1/7

«Tatort»: «Gier und Angst», 20.05 Uhr, SRF 1
Wertung: Dreieinhalb von fünf


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