Foto: ARD Degeto/ORF/KGP/Sara Meister

Krimikolumne
Steuerberaah... gähn!

Nicht mal Adele Neuhauser als Bibi und Harald Krassnitzer als Moritz Eisner können die Langfädigkeit der heutigen Wiener «Tatort»-Folge raushauen.
Publiziert: 03.04.2022 um 18:00 Uhr
Silvia Tschui

Die Bibi und der Eisner gehören ja zu meinen Lieblingsteams. Oft ist der Fall ziemlich egal, weil man den beiden so gern beim Wiener Schmäh und beim gegenseitigen Frotzeln zusieht und -hört. Dieses Mal ist aber der Fall gar langfädig und der Schmäh ist – wie nennt man das? – schwach? Manchmal kann man als Kolumnistin dann ja immerhin versuchen, einen Bezug zu Aktualitäten oder zu brennenden Themen herzustellen, und so wenigstens diese paar Zeilen retten. In diesem Fall geht auch das nicht. Darum folgt leider eine lauwarme Zusammenfassung einer lauwarmen Folge, bei der ich drei Mal eingeschlafen bin.

Ein tief religiöser Steuerberater ist so langweilig, wie er klingt

Ein überkorrekter Mann, Steuerberater – gähn (Verzeihung an alle Steuerberater unter den Lesern; danke, dass es euch gibt; trotzdem: gähn) – und tief religiös, kommt früher als sonst nach Hause. Er hört, wie seine Frau ihrer Freundin einen Seitensprung schildert. Seine Reaktion ist, ein Küchenmesser zu packen und beiden die Kehle durchzuschneiden. Worauf er seelenruhig die Polizei ruft und sich festnehmen lässt. Wider Erwarten boxt ihn ein aussergewöhnlich brillanter Anwalt wegen momentaner Unzurechnungsfähigkeit raus. Kurz darauf liegt derselbe Anwalt erschossen in seinem Büro, und der Steuerberater ist spurlos verschwunden. Hat der Steuerberater seinen Anwalt umgebracht? Und falls ja, weshalb? Bibi und Eisner ermitteln im Umfeld des Verschwundenen und stossen bald auf Frauen, die Mördern Liebesbriefe in den Knast schicken. Es geht dann in der Folge oft um Briefe. Verschwundene Briefe, nacherzählte Briefe, Mutmassungen, was wohl in dem verschwundenen Brief stand. Für alle Menschen mit Einschlafproblemen ist diese Folge ein Segen.

«Tatort»: Alles was recht ist, SRF 1, 20.05 Uhr
Wertung: Zweieinhalb von fünf

Retten diese Folge nicht: Bibi (Adele Neuhauser) und Eisner (Harald Krassnitzer).
Foto: ARD Degeto/ORF/KGP/Pedro Domenig
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