Peter Düggeli vor der Premiere
Vom Unihockey-Nati-Trainer zum SRF-«Club»-Moderator

Peter Düggeli war SRF-USA-Korrespondent und EDA-Kommunikationschef, aber auch Trainer der Männer-Unihockey-Nati. Nun vertritt er erstmals Barbara Lüthi als «Club»-Moderator.
Publiziert: 23.04.2024 um 17:38 Uhr
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Aktualisiert: 23.04.2024 um 17:41 Uhr
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Jean-Claude GalliRedaktor People

Heute Dienstagabend moderiert Peter Düggeli (53) erstmals anstelle von Barbara Lüthi (50) den «Club» (SRF 1, 22.30 Uhr). Vor seiner Premiere zum aktuellen Thema Nahost bleibt der Bündner unaufgeregt wie immer. «Eine umsichtige Gesprächsführung liegt mir sehr am Herzen», sagt er. Doch könne er durchaus eingreifen, wenn jemand ausschweife oder unsachlich werde. So wie ihn auch Freunde und Bekannte schildern: gelassen, ruhig, mit einer Prise Humor, sich nie zu wichtig nehmend. 

Düggelis Karriere ist ungewöhnlich, jedenfalls für Schweizer Verhältnisse. Er studierte an der Uni Freiburg Geschichte und Englisch. «Nach einem Journalismus-Nachdiplomstudium am MAZ Luzern arbeitete ich als Wirtschaftsjournalist und nebenher als Unihockeytrainer», beschreibt er selber seinen Werdegang.

Zweimal WM-Bronze als Unihockey-Natitrainer

Das Wort «nebenher» illustriert seine Bescheidenheit als grundsätzlichen Charakterzug bestens. Düggeli war seit 2004 im engsten Trainerstaff der Herren-Nati und betreute die Mannschaft ab 2004 als Assistent und von 2006 bis 2008 als Headcoach. In diese Zeit fallen zwei WM-Bronzemedaillen.

Zwischen 2015 und 2021 war Peter Düggeli als SRF-USA-Korrespondent «unser Mann in Washington» und berichtete schwerpunktmässig über die Präsidentschaft von Donald Trump (Aufnahme von 2017).
Foto: SRF
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Der Berner René Berliat (55), der die Nati bis 2010 mit ihm zusammen führte, sagt gegenüber Blick: «Peter ist ein sehr reflektierter, intelligenter und empathischer Mensch. Und trotz seines akademischen Backgrounds überhaupt nicht verkopft. In der Garderobe konnte er durchaus auch mal laut und deutlich werden, wenn es nötig war.» Ab 2010 konzentrierte sich Düggeli schliesslich voll auf die Medien. «Auch wenn ich Emotionen wie im Sport nicht mehr erleben kann, war es der richtige Schritt. In den Journalismus zu wechseln, war mein Bubentraum.»

Schwerer Schicksalsschlag

Er begann bei SRF als «Tagesschau»- und «10vor10»-Redaktor und war von 2015 bis Anfang 2021 USA-Korrespondent, was ihn erneut in den Fokus der Öffentlichkeit brachte. Zumal das Interesse an Berichten aus Washington aufgrund der Trump-Ära noch höher war. Auch damals hiessen seine Maximen «Vertrauenswürdigkeit» und «Nüchternheit».

2021 kehrte Düggeli mit seiner Familie in die Schweiz zurück und trat die Stelle als Kommunikationschef beim Eidgenössischen Department für auswärtige Angelegenheiten unter Bundesrat Ignazio Cassis (63) an. Im Herbst 2022 starb seine Frau Jolanda 38-jährig an Krebs. Als alleinerziehender Vater von Juri (13) und Henrik (10) entschied er sich, das EDA aufgrund der hohen Reisetätigkeit per Ende 2022 zu verlassen.

Ergänzung zu Lüthi

Seit Anfang 2023 ist Düggeli wieder bei SRF tätig. Nebst seiner Moderationstätigkeit ergänzt er das «Club»-Team als Produzent und Redaktor. Gleichzeitig arbeitet er weiterhin auch als Inlandplaner im Newsroom. Barbara Lüthi, «Club»-Redaktionsleiterin und Moderationskollegin von Düggeli, sagt: «Ich freue mich sehr, dass wir für diese anspruchsvolle Tätigkeit als Produzent und Moderator einen so erfahrenen und versierten Journalisten wie ihn gewinnen konnten.»

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