SRF-Chefin will keinen Meinungsjournalismus
Stutzt Wappler Brotz und Honegger die Flügel?

Die neue SRF-Direktorin Nathalie Wappler möchte nicht, dass SRF mit seinem Programm polarisiert. Was bedeutet das für die Moderatoren?
Publiziert: 12.11.2018 um 16:23 Uhr
Klare Ansage: Die designierte SRF-Direktorin Nathalie Wappler will nicht, dass SRF polarisiert und «Meinungsjournalismus» betreibt.
Foto: Siggi Bucher
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Weht den Moderatoren am Leutschenbach künftig ein rauerer Wind entgegen? Gestern tat die designierte SRF-Direktorin Nathalie Wappler (50) kund, «keinen Meinungsjournalismus» bei SRF haben zu wollen. «Wir müssen ein Programm machen, das informiert, aber nicht polarisiert», sagte sie zur «NZZ am Sonntag».

Doch gerade Aushängeschilder wie Sandro Brotz (49) oder Arthur Honegger (39) sind bekannt dafür, mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg zu halten. So sorgte Honegger kürzlich für Diskussionen, weil er auf Twitter Kritik an US-Präsident Donald Trump (72) äusserte. Auch «Rundschau»-Mann Brotz polarisiert gerne.

«Entweder will das SRF jemanden, der Sendehinweise bringt, oder jemanden, der seine eigene Persönlichkeit ins Spiel bringt und den man spüren kann. Was natürlich polarisiert», erklärte er einst sein Credo in einem Interview mit «Bernetblog». Es sei ein Freiraum, den er sich erst habe erkämpfen müsse. Obs damit nun wieder vorbei ist?

Schweigen bei SRF

Wapplers klare Ansage lässt darauf schliessen, dass Brotz und Co. künftig die Flügel gestutzt werden könnten – und Äusserungen von Moderatoren auf Social Media zumindest unter verstärkter Beobachtung stehen. Die TV-Aushängeschilder selbst wollten sich nicht zum angekündigten Kurswechsel ihrer Bald-Chefin Wappler äussern. Tristan Brenn (53), Chefredaktor TV bei SRF, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. (wyt)

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