BLICK-Krimikolumne zum Tatort «Schlangengrube»
Tierischer Spass

Autorin Silvia Tschui rollt bei diesem «Tatort» auch mal die Augen.
Publiziert: 27.05.2018 um 15:02 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2022 um 13:46 Uhr
Silvia Tschui

Logik ist beim überkandidelten Münsteraner «Tatort» ja jeweils Nebensache zugunsten von Klamauk. Das kann man mögen, oder es geht einem auf die Nerven. Wer sich über den unsäglich bornierten Gerichtsmediziner Boerne, den knuffigen Kommissar Thiel, dessen Hasch dealenden Vater und die reibeiserne Staatsanwältin Wilhelmine Klemm eher aufregt, hat dieses Jahr Glück: Aus Münster kommt heuer nur die eine Folge statt wie gehabt jährlich zwei.

Dafür gibts für die Liebhaber der skurrilen Figuren aber auch einen kleinen Trost: Die Folge «Schlangengrube» wartet mit einer Extraportion Absurdem auf. Da wäre etwa eine lungenkrebskranke Nachbarin der Staatsanwältin Wilhelmine Klemm, die mit ihrer grossen Katzensammlung die ganze Nachbarschaft, insbesondere Klemm, zum Wahnsinn treibt – und eines Tages tot in ihrer Wohnung liegt.

SonntagsBlick-Magazin-Autorin Silvia Tschui

Die Spur geht tierisch weiter und führt zu einem Zoo-Pinguin respektive einer -Pinguinin, die sich alsbald unsterblich in Kommissar Thiel verliebt. Der wiederum stellt fest, dass im Zoo Tiere verschwinden, und heuert inkognito als Zoowärter an.

Kommissar Thiel und Gerichtsmediziner Boerne begegnen in diesem «Tatort» absurden Dingen.
Foto: WDR / Thomas Kost

Boerne arbeitet derweil an einer Gerichtsmedizin-Kochsendung (darauf muss man auch erst mal kommen), die ihn zum TV-Star machen soll. Dafür muss er aber zuerst den reichen Medienzar und Gourmet Dr. Stockmann von seiner kreativen Inspiration überzeugen.

Das ist gar nicht einfach, der Mann ist stets auf der Suche nach neuen, unbekannten Geschmäckern – und ist im Übrigen ein grosser Förderer des Zoos. Auf die Gefahr hin, zu viel zu verraten: Riechen Sie den (Pinguin-)Braten? Logisch, oder?

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