Krimikolumne
Schrecklich nette Familie

Autorin Silvia Tschui dankt nach diesem «Tatort» ihrer Familie.
Publiziert: 06.05.2018 um 19:39 Uhr
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Aktualisiert: 29.12.2022 um 13:46 Uhr
Silvia Tschui

Der Hort des Grauens: Wer hätte nicht gern einen Vater, der einem vermittelt, was rechtens ist, eine Mutter, die lieb und fürsorglich zu einem schaut, und ein paar Geschwister, die lebenslang die besten Freunde bleiben? Die Familie ist wohl für viele der Sehnsuchtsort Nummer 1. Für viele ist die Familie aber auch der grösste Albtraum des Lebens: Nirgendwo geschehen gemäss Opferstatistiken mehr Gewaltdelikte als in ihrem Kreis.

Die Banalität des Grauens: Viele Menschen sind im ganz normalen Leben nette, unauffällige Kerle. Bietet sich aber die Gelegenheit, wird so mancher zum Dieb oder zu Schlimmerem. Und wird man jahrelang betrogen, kann auch der netteste Kerl irgendwann durchdrehen.

SonntagsBlick-Magazin-Autorin Silvia Tschui

Die Verstrickung der Umstände: Die neusten Ermittlungen der Kölner Kommissare Freddy Schenk und Max Ballauf verbinden beides, Banalität und Familienabgründe. Im Fokus steht eine Vorzeigefamilie: Vater, Mutter, zwei Teenager. Die Tochter wurde soeben an einer US-Eliteuniversität aufgenommen – und kommt nach einer durchzechten Nacht nicht nach Hause.

Die neusten Ermittlungen der Kölner Kommissare Freddy Schenk und Max Ballauf verbinden Banalität und Familienabgründe.

Bald schon zeigen sich Risse in der Fassade der heilen Familienwelt: Was hat etwa der gutaussehende Mittvierziger, den die Überflieger-Tochter in einer Bar kennenlernt, mit der Familie zu schaffen? Und ihr Freund scheint auch nicht über alle Zweifel erhaben… Geschickt legt Autor Christoph Wortberg eine falsche Fährte nach der anderen, um schliesslich mit einem überraschenden Schluss aufzuwarten.

Der zeigt: Nicht nur in der Familie tun sich oft Abgründe auf, nein, der ärgste Feind liegt noch näher: in sich selber.

Tatort «Familien», 20.05 Uhr, SRF 1: Drei von fünf Sternen

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