Krimikolumne Tatort
Spannung 
in Serie

Autorin Silvia Tschui kaut bei diesem «Tatort» ihre Fingernägel.
Publiziert: 28.04.2019 um 14:26 Uhr
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Silvia TschuiGesellschafts-Redaktorin

Serienmörder sind in unguter Weise faszinierend – das zeigt der Erfolg von Filmen wie «Silence of the Lambs» mit Jodie Foster und Anthony Hopkins. Oder Serien wie «The Fall» mit Gillian Anderson als Kommissarin und Jamie Dornan als Monster, das sich hinter der Fassade eines Familienvaters versteckt. Die Faszination liegt wohl darin, dass man nie weiss, wer der andere eigentlich ist – und man ein solch elementares Grauen ­sicher vom Sofa aus erleben kann.

Auch im aktuellen Dresdner ­«Tatort» treibt ein Serienmörder sein Unwesen – und was für eins! Zufälligerweise stolpert ein Autounfallopfer über einen unheimlichen Tatort: Präparierte Leichen sitzen drapiert in einer leer stehenden Liegenschaft. Während der Ermittlungen wird Oberkommissarin Karin Gorniak (richtig gut: Karin Hanczewski) schwer verletzt und noch schwerer traumatisiert. Wir wissen bald, wer 
der Täter ist. Wir wissen auch, dass es schwierig wird, ihm etwas nachzuweisen – und wir wissen, dass die angeschlagene Gorniak in unmittel­barer Gefahr ist. Das sorgt für ­nervenzerreissende Spannung.

Einziger Kritikpunkt: Im Rückblick wird die Motivation des 
Täters, die Leichen präpariert zu drapieren, nie erklärt – es stellt sich leider der Eindruck der leeren Effekthascherei ein. Trotz dieses Wermutstropfens: Nicht nur Hanczewski brilliert, auch ihre unsichere neue Partnerin Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) bekommt einen glaubhaften Hintergrund. Für den Dresdner «Tatort» ist 
zu hoffen, dass diese Folge der Auftakt zu weiteren spannenden Ausstrahlungen ist – das waren sie ja bis anhin eher selten.

Unsere Kolumnistin findet Karin Gorniak (Karin Hanczewski) richtig gut…
1/2

Tatort «Das Nest», 
20.05 Uhr, SRF 1

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