Hm. Da freut man sich auf das Ende der «Tatort»-Sommerpause, und das erst noch mit der Wiener Bibi Fellner, und dann brauche ich zwei Anläufe, um die Folge für Sie vorzusehen. Das erste Mal bin ich nach 15 Minuten eingeschlafen.
Was an Spannung fehlt, versuchen Schockelemente wettzumachen: Ein Muskelprotz wird vom Zug überfahren, die Kamera hält auf die Überreste voll drauf. Und Adele Neuhauser (61) respektive «die Bibi» zieht blank. Wer also unbedingt mal entzweigegangene Körper und/oder Bibis Brüste sehen wollte, jetzt ist die Folge dazu.
Anabolika-Handel ist nur der Anfang
Das Schockpulver ist schnell verschossen, und Eisner und Fellner quälen sich ermüdend langfädig ins Fitnessstudio, wo der tote Muskelprotz trainiert hat und wo, natürlich, wie könnte es beim Stichwort «Muskelprotz» anders sein, illegal mit Anabolika gehandelt wird.
Eisner und Fellner machen ein, zwei ziemlich doofe Polizeiarbeitsfehler, was einen Mitarbeiter ins Krankenhaus und die Bibi fast ins Jenseits befördert. Schliesslich wird dann klar, dass im Fitnessstudio nicht nur Pillen gehandelt, sondern auch noch grössere illegale Fische gebraten werden.
«Tatort»-Profi-Tipp: Vor der Folge Zähne putzen
Was diesmal auch nicht hilft: der Wiener Schmäh. Irgendwie scheint der Dialekt ein paar Stufen hochgeschraubt worden zu sein. Die Hälfte der Zeit murmelt irgendwer irgendetwas, und man denkt: Hä? Wie? Was?
Man kanns trotzdem schauen. Vor allem, wenn man am nächsten Morgen früh aufstehen und deshalb so schnell wie möglich einschlafen muss. Am besten putzt man vor der Folge die Zähne und legt sich gleich im Pyjama vor den Fernseher.
Tatort: «Pumpen», SRF 1, 20.05 Uhr
Wertung: zwei von fünf