Knackt der «Donnschtig-Jass» heute Abend in Baar ZG einen neuen Zuschauer-Rekord? Schlagerkönigin-Andrea Berg (56) heizt bei 26 Grad ein. Und Francine Jordi (45) misst sich mit Röbi Koller (64) auf dem Zugersee in einem kühlenden Badewannen-Rennen.
Es klingt unglaublich: Schon letzte Woche holte die älteste Unterhaltungs-Sendung des Schweizer Fernsehens sagenhafte 48,4 Prozent Marktanteil. Heisst: Fast jeder zweite oder jede zweite, die letzten Donnerstag das TV-Gerät einschalteten, schauten sich die Sendung mit Rainer Maria Salzgeber (52), Stefan Büsser (37) und Sonia Kälin (37) an. Und das notabene bei Rekord-Temperaturen! So eine Quote erzielte Monika Fasnacht (57) zuletzt im Jahr 2003 – sogar über 50 Prozent.
Es war phänomenal, was das 478-Seelen Dörfchen Schönengrund AR im letzten «Donnschtig-Jass» auf die Beine stellte: 3500 begeisterte Zuschauer sorgten für eine Traumkulisse. «Die Quote ist tatsächlich der Wahnsinn», konstatiert Rainer Maria Salzgeber. «Das liegt wohl einfach an der Stärke dieser Sendung. Man stelle sich vor: 1968 hatte Kurt Felix die erste Jass-Sendung konzipiert. Also vor 54 Jahren! Da war ich noch nicht mal geboren – und sie läuft heute noch so hervorragend.»
Die gute alte Unterhaltungs-Show lebt
Doch es ist nicht nur das Format, das funktioniert. Im vierten Jahr zeigt sich auch, dass das Trio Salzgeber, Büsser und Kälin die Herzen des Publikums endgültig erobert hat.
Der «Donnschtig-Jass» widerspricht auch Behauptungen, dass die gute alte Unterhaltungssendung tot sei. Tatsächlich gibt es das noch, dass ganze Familien zu Hause vor dem TV-Apparat sitzen: Der letzte «Donnschtig-Jass» erzielte beim jüngeren Publikum einen Marktanteil von 37,1 Prozent. Interessant auch: Eine neue Untersuchung zeigt, dass das klassische Fernsehen immer noch das grösste Publikum und die längste Verweildauer hat – vor Youtube und Netflix.
«Büssi» bringt Witz in die Sendung
Aber warum ist gerade die Jass-Sendung immer noch Trumpf? Sicher bringt auch «Büssi» Schwung in die Sendung. Beim Teaser letzte Woche präsentierte er sich in weiblicher Tracht an der Seite von Ösi-Überflieger Andreas Gabalier (37). Dazu meint er scherzhaft: «Falls die gute Quote an meinem Dirndl lag, haben wir jetzt ein Problem, wenn wir sie steigern wollen: Mein Körper ist noch nicht in Bikini-Form», meint Büsser. Er hat ein paar Kilo zugelegt, was ihm aber gut steht.
Die Auszeichnung, dass er die Quote ankurbelt, gibt «Büssi» charmant an Salzgeber weiter. «Das Quotengeheimnis besteht aus unseren drei ‹S›: Spiel, Spass und Salzgeber. Und wenn dann ein Publikumsliebling wie Andreas Gabalier auftritt, wird aus der Superquote eine Mega-Quote.»
Menschen wollen wieder Feste feiern
«Donnschtig-Jass»-Chef Salzgeber macht noch einen anderen Erfolgsfaktor aus. Er erinnert daran, dass die Menschen nach der Pandemie wieder Feste feiern wollen. «Das Zusammensein ist ihnen wichtig. Draussen zu sein, dieses Wir-Gefühl erreicht auch der ‹Donnschtig-Jass›.»
Zudem sei der Trend in Richtung Swissness noch aktueller geworden: «Das zeigt sich auch am Schwingen, das beliebter denn je ist.»
Dass er nun neben Röbi Koller (64) und seinem «Happy Day» die erfolgreichste Unterhaltungs-Sendung von SRF moderiert, nimmt der Walliser geehrt zur Kenntnis. Bescheiden meint er aber auch: «Jeder Moderator ist nur so gross wie die Show, die er präsentiert. Und der ‹Donnschtig-Jass› ist einfach unschlagbar.»