Ikea lässt Mimi Jäger fallen
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Wegen fehlender Entschuldigung
Ikea lässt Mimi Jäger fallen

Sie lebte bestens davon, dass sie für Unternehmen und deren Produkte auf Instagram warb. Seit einer Äusserung im Rahmen der «Black Lives Matter»-Demonstration vom 13. Juni 2020 in Zürich, verliert Mimi Jäger eine Firma nach der anderen. Nun springt auch Ikea ab.
Publiziert: 23.06.2020 um 17:44 Uhr
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Aktualisiert: 23.06.2020 um 20:17 Uhr
Flavia Schlittler

Nun beugt sich das Möbelhaus Ikea dem Shitstorm gegen Mirjam «Mimi» Jäger (37) und lässt sie fallen. Wie BLICK weiss, erfuhr die Influencerin und Moderatorin am Dienstagmorgen, dass die Mitteilung noch am selben Tag veröffentlicht wird. «Sie wollten im Vorfeld, dass ich mich bei den Teilnehmenden der ‹Black Lives Matter›-Demo entschuldige. Da ich mich nie rassistisch geäussert habe und auch nicht gezielt die BLM-Demo angesprochen habe, habe ich es abgelehnt, dies zu tun. Wie mehrmals in schriftlichen und mündlichen Interviews erwähnt bedauere ich, wenn meine Ausdrucksweise jemanden verletzt hat, dies war ganz klar nie meine Absicht. Alles andere wäre absurd», sagt sie.

Zur Vorgeschichte. Im Rahmen der Zürcher Demo vom 13. Juni, ärgerte sich Jäger in ihrer Instagramstory über den Stau und die nicht eingehaltene Corona-Schutzmassnahmen der gegen 15'000 Leute. «Was es für eine Demo war, wusste ich gar nicht.» Seit da steht Mimi Jäger am Rassismus-Pranger, die Post reagierte und liess umgehend öffentlich erklären, nicht mehr mit ihr zusammenzuarbeiten, krebste im Nachhinein zurück und entschuldigte sich öffentlich. Trotzdem, die Zusammenarbeit wird nicht weitergeführt.

Anfangs hielt Ikea zu Mimi Jäger

Ikea Schweiz hielt ihr die Stange schrieb auf Instagram: «Dich deswegen als Rassistin zu brandmarken, geht deutlich zu weit. Wir glauben keineswegs, dass du oder deine Aussagen rassistisch sind. Die Reaktionen, welche du im Anschluss erleben musstest, verurteilen wir ebenso, wie wir in deinem ersten Post Verständnis für das Anliegen der Demonstrierenden vermissen.»

Die im 7. Monat schwangere Influencerin Mjriam «Mimi» Jäger bangt durch den Rassismusvorwurf um ihre berufliche Existenz.
Foto: Nathalie Taiana
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Zum Schluss ruft Ikea zu einem respektvollen Miteinander auf. «Wir glauben fest daran, dass jede und jeder Fehler machen und daraus lernen darf. Wir hoffen, dass wir alle unsere Lehren aus den Ereignissen ziehen.»

Die Lehre die Ikea daraus zieht ist für Mimi Jäger klar: «Jede Firma hat Panik, mit Rassismus in Verbindung gebracht zu werden. Es wäre gut zu schauen, wer die eigentlichen Hetzer sind. Ich bin und bleibe aber meiner eigenen Meinung treu, denn ich habe eine und das ist gut so.»

Der bestehende Vertrag wird aufgelöst

Das Möbelhaus bleibt dabei, löst den bestehenden Vertrag auf. Sie schreibt: «Ikea Schweiz hat beschlossen, die Zusammenarbeit mit Mirjam Jäger zu beenden. Grund dafür sind unterschiedliche Auffassungen zum Umgang mit Personen, welche sich durch ihre Aussagen am 13. Juni und an den darauffolgenden Tagen verletzt fühlen. Ikea Schweiz bedankt sich bei Mirjam Jäger für die Zusammenarbeit und wünscht ihr alles Gute für die Zukunft.»

Die Details zur Vertragsauflösung werde ihr Anwalt Valentin Landmann (70) verhandeln. Mimi Jäger zu Ikea: «Wenn sich eine Firma Hetzern beugt, ist es keine mehr, für die ich arbeiten will.»

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