Xenia Tchoumi über ihre stressige Karriere
«Ich brach wegen eines Burnouts zusammen»

Auch eine Xenia Tchoumi ist nicht vor Krisen gefeit – davon erzählt die Influencerin und Digital-Unternehmerin in ihrem ersten Buch. Und davon, wie man sie überwindet.
Publiziert: 24.01.2021 um 19:14 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2021 um 20:03 Uhr
Xenia Tchoumi zählt mit 1,8 Mio. Followern zu den wichtigsten Influencerinnen weit über die Schweiz hinaus.
Foto: www.xeniatchoumi.com
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Katja Richard

Als Influencerin präsentiert sich Xenia Tchoumi (33) mehr als 1,8 Millionen Followern. «Das bildet aber nur die Spitze des Eisbergs ab», sagt sie. Einen kleinen Teil ihrer Arbeit als Digital-Unternehmerin wie auch als Mensch. Denn sie sei eigentlich sehr introvertiert – und ein sehr privater Mensch. Doch das soll sich jetzt ändern. «Ich möchte mehr von mir und meinen Erfahrungen weitergeben.»

Was macht wirklich glücklich?

Darum hat die Vize-Miss-Schweiz von 2006 jetzt ein Buch geschrieben, darin könne sie tiefer gehen und ausführlicher sein als auf Social Media. «Empower Yourself: How to Make Lemonade when Life Gives You Lemons» – also wie man aus Saurem was Süsses macht. Erschienen ist es bis jetzt erst auf Englisch. Mit dem Ratgeber möchte sie vor allem junge Frauen motivieren, eigene Wege zu gehen und ihrer Intuition zu folgen. «Es ist wichtig, herauszufinden, was einen wirklich glücklich macht – das musste auch ich.» So glamourös das Influencer-Leben von Xenia scheint, auch sie musste Rückschläge hinnehmen.

Eigenständig statt ein Zombie

«Ich war sehr ehrgeizig. Nach dem Studium arbeitete ich im Investmentbanking in London, an den Wochenenden flog ich in die Schweiz für Auftritte und hatte kaum einen freien Tag – bis ich wegen eines Burnouts zusammenbrach», erinnert sich Xenia. Das habe den Ausschlag dafür gegeben, sich für die Eigenständigkeit zu entscheiden. Es sei zwar auch mit viel Arbeit verbunden, aber «ich wollte kein Zombie sein, der automatisch tut, was von ihm verlangt wird».

Als Unternehmerin trifft auch sie die Pandemie, und der Lockdown setzt ihr persönlich zu. «Ich vermisse das Reisen», sagt Tchoumi. Immer nur zu Hause hocken, da fühle sie sich rasch eingeengt. «Wenn ich keine Termine in der Agenda habe, werde ich nervös.»

Reisen in den eigenen vier Wänden

Gleichzeitig sei der Lockdown aber auch lehrreich, zwinge sie, tiefer in sich zu gehen. Er sei Anlass gewesen, ihren Ratgeber, den sie eigentlich schon kurz vor dem Ausbruch der Pandemie fertig hatte, um ein zusätzliches Kapitel zu erweitern. Die darin verewigten Ratschläge setzt Xenia auch für sich tagtäglich um. Ein Beispiel? «Man kann auch bei sich zu Hause reisen – mithilfe eines Thementags.» So hat Xenia kürzlich einen Tag in Peru verbracht – mit peruanischem Menü, passender Dekoration, Musik und Dokumentarfilm. «Solche Tage bringen Abwechslung und geben dem Kopf einen kreativen Schub für den Alltag.»

Ihr Alltag spielt sich seit mehreren Jahren in London ab. Wegen Corona und Brexit verlassen derzeit viele Grossbritannien. Allein die Hauptstadt soll um 700'000 Einwohner geschrumpft sein. Doch Tchoumi denkt derzeit trotz allem noch nicht an eine Rückkehr in die Schweiz. «Nur wegen Covid lohnt sich eine solche Veränderung nicht. Denn die Situation ist überall ähnlich, und die vier Wände bleiben. Wichtig ist, was man in seinem Inneren bewegen kann.»

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