Armee steigt um auf Stoffmasken – in Tarnfarben!
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1,4 Millionen Stück:Armee steigt um auf Stoffmasken – in Tarnfarben!

1,4 Millionen Stück sollen beschafft werden
Armee steigt um auf Stoffmasken – in Tarnfarben!

Zum Schutz vor Corona kommen in der Armee derzeit Wegwerfmasken zum Einsatz. Das soll sich ändern. Die Armee will wiederverwendbare Stoffmasken für die Armeeangehörigen beschaffen – zehn Stück pro Person.
Publiziert: 06.08.2020 um 08:53 Uhr
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Aktualisiert: 06.11.2020 um 23:13 Uhr
Ruedi Studer

Hunderte Millionen Einweg-Schutzmasken hat der Bund bisher beschafft. Auch in der Armee kommen derzeit handelsübliche Hygienemasken zum Einsatz – etwa in der Rekrutenschule, die Ende Juni mit 12'500 neuen Rekruten begonnen hat.

Doch nun will die Armee auf Stoffmasken umrüsten – ein entsprechendes Beschaffungsprojekt ist aufgegleist. Das bestätigt Armeesprecher Daniel Reist gegenüber BLICK: «Es gibt Überlegungen dazu, versuchsweise Stoffmasken für die Armee zu beschaffen», sagt er. Für Textilmasken würden ökologische wie auch ökonomische Gründe sprechen. «Da eine waschbare Stoffmaske etwa fünf Hygienemasken ersetzen kann, müssten weniger Masken beschafft werden und auch die Umwelt könnte durch weniger Wegwerfmasken geschont werden.»

Der konkrete Beschaffungsauftrag wurde aber noch nicht erteilt, wie Reist betont. Erst, wenn die Armee grünes Licht erhält, wird klar, ob und wie viele Stoffmasken genau beschafft werden können und zu welchem Preis.

In der Armee kommen derzeit zum Schutz vor Corona handelsübliche Hygienemasken zum Einsatz.
Foto: Keystone
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Zehn Stoffmasken für jeden Armeeangehörigen

Die Armee hat aber bereits konkrete Vorstellungen: «Wir möchten jeden Armeeangehörigen mit zehn Textilmasken ausrüsten, damit man eine Woche damit durchhalten kann – und im Wochenendurlaub können die Masken gewaschen werden», so Reist. Bei derzeit rund 140'000 Armeeangehörigen steht also die Beschaffung von gut 1,4 Millionen Masken zur Debatte.

In den Läden sind Stoffmasken derzeit schon für fünf bis zehn Franken pro Stück zu haben – bei einem Grossauftrag dürfte der Preis deutlich tiefer ausfallen. Zum Budget will Reist nichts sagen, doch die Beschaffung dürfte einen tiefen Millionenbetrag ausmachen.

«Sicher nicht pink»

In der Öffentlichkeit sind Stoffmasken mittlerweile zum trendigen Accessoire geworden. In den tollsten Mustern und Farben. Setzt das Militär also auf ein Tarnmuster?

«Die Gestaltung ist noch offen. Sie muss aber zum Armeetenü passen», so Reist. «Vorstellbar ist militärgrün, vielleicht sogar ein Tarnmuster. Aber sicher nicht pink oder bibeligelb.»

Wann die ersten Tarnmasken zum Einsatz kommen, ist unklar. «So schnell wie möglich», sagt Reist. «Wir sind parat.»

Keine Stoffmasken für Gesundheitsbereich

Auch wenn die Armee grünes Licht erhält, ganz ohne Einwegmasken geht es dann doch nicht: «Die Stoffmasken sind nicht für das Gesundheitswesen zugelassen.» Deshalb werde die Armeeapotheke auch weiterhin subsidiär Schutzmasken für das Gesundheitswesen beschaffen.

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