Post schliesst fünf Filialen
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Corona-Massnahme
Post schliesst fünf Filialen

Der Coronavirus beeinflusst auch die Post: Der gelbe Riese musste fünf Filialen schliessen oder die Öffnungszeiten reduzieren. Auch sonst ist die Post unter Druck: Der Gewinn sank 2019 um 149 Millionen auf 455 Millionen Franken.
Publiziert: 12.03.2020 um 09:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.03.2020 um 21:37 Uhr
Hat die Post das Katastrophenjahr 2018 überwunden? Nein: Der Konzerngewinn fällt 149 Millionen Franken niedriger aus als 2018.
Foto: Keystone
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Die Corona-Krise trifft auch die Post. Immerhin waren die Päckli von Online-Händler in den letzten Jahren ein wichtiges Standbein des gelben Riesen. Noch sei es allerdings zu früh für eine Bilanz, so Postchef Roberto Cirillo. Zudem sei der Februar traditionell ein instabiler Monat mit sehr variablen Mengen.

Allerdings habe die Post insgesamt fünf Poststellen schliessen oder aber die Öffnungszeiten reduzieren müssen. Vier davon befinden sich im Tessin. Allerdings wurde das nicht nötig, weil Angestellte unter Corona-Verdacht stünden. Es handelt sich vielmehr um Filialen in Altersheimen, einem Spital und einem Museum. Angesichts des ausgerufenen Notstands in der Südschweiz eine logische Folge. Man befolge die Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit, so Cirillo.

Gewinneinbruch beim gelben Riesen

Cirillo machte diese Ausführungen an der Bilanzmedienkonferenz des gelben Riesen. Dort musste er einen Gewinneinbruch vermelden. Die Post machte 2019 nur 255 Millionen Franken Gewinn – 149 Millionen weniger als 2018. Als Gründe gibt der gelbe Riese die Tiefzinssituation und den Briefmengenrückgang an. Immerhin: Das Paketgeschäft lief: 7,3 Prozent mehr Päckli beförderte die Post im vergangenen Jahr. Doch das zunehmende Volumen bedeutete auch Investitionen. Und so resultierte in dieser Sparte ein Gewinn von 128 Millionen Franken.

Es sei dem unermüdlichen Engagement der rund 56'000 Mitarbeitenden zu verdanken, dass viele Bereiche der Post trotz schwieriger Rahmenbedingungen positive Ergebnisse liefern. Sie hätten auch die Lieferdienstleistungen auf sehr hohem Niveau gehalten, und so habe die Post 2019 die Vorgaben des Bundes erneut übertroffen.

Postfinance mit mehr Gewinn, ...

Die Posttochter Postfinance hat 2019 nach dem schwachen Vorjahr wieder etwas mehr verdient. Die Verbesserung der Gewinnzahlen war allerdings laut Angaben der Post vor allem auf Preisanpassungen bei den Finanzdienstleistungen und auf Marktwertschwankungen zurückzuführen.

Das Betriebsergebnis verbesserte sich im vergangenen Jahr laut den Angaben der Muttergesellschaft vom Donnerstag um 9 Prozent auf 240 Millionen Franken. Die Erträge entwickelten sich 2019 rückläufig: Insgesamt sank der Betriebsertrag um 44 Millionen Franken auf 1,66 Milliarden Franken. Dabei litt die Post-Tochter unter der anhaltenden Tiefzinssituation. So habe der Zinsertrag gegenüber dem Vorjahr um 164 Millionen Franken abgenommen.

... aber vor schwieriger Zukunft

Die Postfinance könne die negativen Marktzinsen nicht mehr selbst tragen und gebe sie deshalb verstärkt an die Kunden weiter, wird Köng zitiert. Er gehe aktuell allerdings nicht davon aus, dass bei der Postfinance dereinst auch Kleinsparer eine Guthabengebühr bezahlen müssen.

Erneut fordert die Postfinance eine Aufhebung des Kreditverbots. Klar sei eines, sagte Köng: Sollte sich das Parlament gegen die Aufhebung des Kreditverbots aussprechen, sei auch eine Teilprivatisierung vom Tisch. «Denn an einer Bank, die keine Kredite vergeben darf, wird sich niemand beteiligen.» (SDA/sf)

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