Alle diese Medis braucht ein Corona-Patient auf der Intensivstation – pro Tag
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Expertin erklärt:Alle diese Medis braucht ein Corona-Patient pro Tag

Immer mehr Spitäler am Anschlag – die Übersicht
Diese Schweizer Intensivstationen sind voll belegt

Immer mehr Spitäler im Land haben keine freien Intensivbetten mehr. Gleichzeitig fällt immer häufiger Pflegepersonal aus. Die Spitäler sind am Anschlag und schlagen Alarm.
Publiziert: 01.12.2021 um 14:10 Uhr
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Aktualisiert: 02.12.2021 um 10:42 Uhr
Daniel Ballmer

Die fünfte Corona-Welle trifft die Schweiz mit voller Wucht. Die Zahlen erreichen neue Rekordwerte. Alleine am Mittwoch meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) 10'466 Fälle, 22 Todesfälle – und schon wieder 140 Spitaleinweisungen.

Das bringt die Spitäler an den Anschlag. Das Unispital Zürich schlägt bereits Alarm. In nur einem Monat hat sich die Zahl der Covid-Patienten auf 177 mehr als verdoppelt. 43 liegen auf den Intensivstationen, 24 am Beatmungsgerät. Im ganzen Kanton gibt es keine freien Intensivbetten mehr! Alle Spitäler sind voll.

Verlegungen sind nicht mehr möglich

Am Dienstag hätten Patienten, die auf die Intensivstation müssten, einfach kein Bett mehr zur Verfügung gehabt, sagte Peter Steiger vom Zürcher Unispital gegenüber Radio SRF. Sogar Verlegungen in andere Spitäler seien nicht mehr möglich gewesen. «Es war wirklich schlimm.»

In Zürich sind mittlerweile alle Spitäler voll.
Foto: Keystone

Was die Lage zusätzlich verschärft: «Wegen personeller Engpässe mussten mehrere Intensivbetten gesperrt werden», sagt Spital-Sprecherin Manuela Britschgi zu Blick. Täglich sei neu zu beurteilen, ob Operationen verschoben werden müssen.

Immer mehr Intensivpersonal fällt aus

Mit diesem Problem haben auch viele andere Spitäler zu kämpfen. Wegen Krankheit fällt etwa an den Kantonsspitälern St. Gallen und Baselland oder am Unispital Basel immer mehr Intensivpersonal aus – bis zu 25 Prozent! Das erschwert die Situation nochmals deutlich.

Die Gründe für die Ausfälle sind unterschiedlich: von Impfdurchbrüchen, über Quarantäne, weil Kinder in der Schule positive Fälle hatten, bis hin zu Kündigungen und schlichter Erschöpfung. Das Basler Unispital sucht mittlerweile sogar schon Ungelernte, um das Personal zu entlasten.

Alarmstufe Rot in Bern

Die Lage spitzt sich weiter zu. Die Spitalzahlen dürften in den kommenden Tagen weiter steigen. Die Solothurn Spitäler melden schon jetzt volle Intensivbetten. Und die Berner Spitäler schlagen gemäss «nau.ch» mit einem «Code Red» Alarm. Die Notfallstationen von verschiedenen Spitälern im Raum Bern seien demnächst voll.

Das Berner Salem-Spital soll bereits ausgewählte Ärzte gewarnt haben: «Notfälle laufen Gefahr, nicht mehr aufgenommen werden zu können. Hirslanden Bern versucht, die personellen Möglichkeiten auszuschöpfen. Das heisst, wir holen, wo möglich, unsere Mitarbeitenden aus dem Frei zurück.»

«Es ist ein Albtraum»

Wegen der hohen Belastung mussten die Schwyzer Spitäler schon vergangene Woche vereinzelt Patienten in andere Kantone verlegen. Das ist je länger, desto weniger möglich. «Es mussten bereits Wahleingriffe verschoben werden, um die Personen auf der Intensivstation betreuen zu können», sagte etwa der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf (63) gegenüber Blick.

Von einem «Albtraum» spricht Chefarzt Stephan Jakob in der SRF-Sendung «Club». Die Situation sei schlimmer denn je. «Es wird ganz sicher eine Triage geben.» Dann werden Ärzte entscheiden müssen, wer noch behandelt werden kann und wer nicht – und so über Leben und Tod bestimmen müssen. Jakob: «Wenn jetzt noch einmal eine Welle kommt, werden wir in der Situation sein, dass wir zehn Patienten für zwei Betten haben.»

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