29 Jahre nach Tat in Genf
Bundesanwaltschaft erhebt Anklage wegen Diplomaten-Mord

Dank neuer technologischer Möglichkeiten kamen die Ermittler viele Jahre nach der Tat einem Mann auf die Schliche, der 1995 in Genf einen Diplomaten ermordet haben soll. Nun wurde Anklage gegen ihn und eine mutmassliche Mittäterin erhoben.
Publiziert: 16.08.2024 um 12:58 Uhr
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Lea HartmannRedaktorin Politik

Mit sechs Schüssen wird ein ägyptischer Diplomat im November 1995 in der Tiefgarage seines Wohnhauses in Petit-Saconnex GE niedergestreckt. Nun, 29 Jahre später, erhebt die Bundesanwaltschaft Anklage gegen den mutmasslichen Mörder und eine Komplizin. 

Die Behörden hatten die Ermittlungen 2009 eingestellt, weil man den Tätern nicht auf die Spur kam. 2018 dann wurde das Strafverfahren wegen neuer Erkenntnisse wieder aufgenommen – und führte nun zur Anklage. Es waren Fingerabdruck- und DNA-Spuren, die man dank technologischer Entwicklungen auswerten und mit internationalen Datenbanken abgleichen konnte, die schliesslich zu den mutmasslichen Tätern führten.

Im Visier der Ermittler stehen ein italienisch-ivorischer Doppelbürger (54) und eine Frau mit Schweizer und italienischem Pass (49). Der Mann wird wegen Mordes sowie zahlreicher weiterer Delikte angeklagt. Der Frau wird vorgeworfen, beim Bau des Schalldämpfers für die Waffe geholfen zu haben. 

Das Bundesstrafgericht in Bellinzona. Hier wird dem mutmasslichen Diplomatenmörder bald der Prozess gemacht.
Foto: keystone-sda.ch

Wann es zum Prozess kommen wird, steht noch nicht fest. 

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