#usr3XmasChallenge für Unternehmenssteuerreform III
Jungfreisinnige machen Politik mit Schneeballeffekt

Auch die Jungpartei der FDP setzt sich für ein Ja zur dritten Reform der Unternehmenssteuern ein. Deshalb startet sie heute die «usr3XmasChallenge».
Publiziert: 01.12.2016 um 17:35 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:20 Uhr
Jungfreisinnige lancieren Kampagne zur USR III
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Digitaler Abstimmungskampf:Jungfreisinnige lancieren Kampagne zur USR III
Florian Wicki

Am Dienstag startete der Abstimmungskampf zur dritten Unternehmenssteuerreform. Zuvorderst an der digitalen Front wollen nun die Jungfreisinnigen mitmischen. Darum lancieren sie heute eine Aktion unter dem kryptischen Titel #usr3XmasChallenge.

Andri Silberschmidt (22), Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz.
Foto: Keystone

Das Prinzip ist dasselbe wie bei der Ice-Bucket-Challenge vor zwei Jahren. Andri Silberschmidt, Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz, erzählt: «Ich erkläre im Video, wieso ich Ja zur Reform sage, und nominiere nachher drei Leute, mir dies innert 24 Stunden gleichzutun.» So habe man bereits nach einigen Tagen einen Schneeballeffekt. 

Bildung, Innovation und Forschung

Den Jungfreisinnigen liegt die Steuerreform sehr am Herzen. Sie sind der Ansicht, dass ein Nein bei der Abstimmung am 12. Februar 2017 gravierende Konsequenzen für den Schweizer Wirtschaftsstandort hätte. In erster Linie die Jungen würden darunter leiden, so Silberschmidt: «Wir Jungen profitieren schon seit Jahren von den Unternehmen, die von der Reform betroffen sind.» Ein Grossteil des von Privaten in Bildung, Innovation und Forschung investierten Geldes komme von diesen Unternehmen. Würden diese Firmen aus wirtschaftlichen Gründen ins Ausland abwandern, leide der Forschungs- und Innovationsstandort Schweiz. 

Prominente Unterstützung

Macht bei der Challenge auch mit: Doris Fiala (59), FDP-Nationalrätin.
Foto: Keystone

Silberschmidt kann auf seine Mutterpartei zählen. In seinem Video nominiert er die Zürcher Nationalrätin Doris Fiala und den Walliser Nationalrat Philippe Nantermod. Ausserdem nimmt er den Gründer von Digitec, Marcel Dobler, in die Pflicht. Fiala ist Feuer und Flamme für die Aktion: «Als Zürcherin ist mir natürlich bewusst, wie wichtig diese Reform für die Schweiz ist.» Ausserdem ermöglichten soziale Medien eine Form der Kommunikation, mit der man ohne grosse Kosten viele Menschen, insbesondere auch junge, erreichen könne. Sie selbst nominierte Ollin Söllner, Vizepräsidentin der Zürcher Jungfreisinnigen, und die Zürcher FDP-Regierungsrätin Carmen Walker-Späh.

Von BLICK darauf hingewiesen, dass auch sie nur Personen aus der FDP auf der Liste hat, meint sie: «Es kam mir bis jetzt nicht in den Sinn, jemanden aus einer anderen Partei zu nominieren.» Sie sah den überparteilichen Effekt durch ihre grosse Facebook-Gemeinschaft gewährleistet, will jetzt aber jemanden aus der Kunststoffindustrie nominieren, der kein FDP-Mitglied ist.

Parteiübergreifend denken

Andri Silberschmidt preist die Unternehmenssteuerreform an.
Foto: ZVG

Mathematisch gesehen bräuchten die Jungfreisinnigen etwa 15 Tage, bis sich die ganze Schweiz zur Unternehmenssteuerreform bekannt hat. Weiter gerechnet würden bis Weihnachten stolze 282 Milliarden Menschen ein Video gepostet haben. So weit kommt es aber sicher nicht, wenn die Nominierten wie Andri Silberschmidt selber nur Personen aus der FDP nominieren. Bei einer Mitgliederzahl von 120’000 (Stand 2014) dürfte die Aktion bereits nach zwölf Tagen an ihre Grenzen stossen. Und auch das dürfte schwierig werden.

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