Im Kampf gegen No Billag steigen Kulturschaffende in den Ring
«Ich möchte den Gemeinsinn verteidigen»

Schriftsteller und Neo-Vater Pedro Lenz versucht mit Plakaten, die einen Haufen Elektromüll zeigen, die SRG zu retten.
Publiziert: 05.01.2018 um 13:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 15:08 Uhr
Das Komitee «Nein zum Sendeschluss»: André Moesch, Präsident TeleSuisse, Schriftsteller Pedro Lenz, Emilia Pasquier, Geschäftsführerin Think Thank Foraus, und Diego Yanez, ehemaliger SRF-Chefredaktor (v.l.).
Foto: ANTHONY ANEX
Nico Menzato

Privat läuft bei Schriftsteller Pedro Lenz (52) alles rund: Am Silvesterabend ist er erstmals Vater geworden, wie die «Schweizer Illustrierte» heute berichtet. Seine Freundin, TeleBärn-Moderatorin Rahel Grunder (28), brachte Sohn Nicanor Johannes Carl zur Welt.

Politisch ist Lenz frustriert. Deshalb setzt er sich aktiv dafür ein, dass sein Sohn in einer Welt mit grossem Medienangebot aufwachsen kann. Der Berner kämpft an vorderster Front gegen die No-Billag-Initiative, die am 4. März vors Volk kommt.

«Ich beklage seit einigen Jahren einen Verlust des Gemeinschaftssinns. Und dieser geht mit einer gesellschaftlichen Zersetzung einher», so Lenz. Diese Tendenz äussere sich nicht nur mit der «geplanten Zerstörung» der SRG.

«No Billag ist eine Initiative, die zerstört»

Eine nächste Initiative verlange womöglich die Streichung der öffentlichen Bildung, weil kinderlose Personen nichts davon hätten und auch nicht dafür bezahlen möchten. 

Lenz kämpft gegen No Billag, weil er «die Idee des Gemeinsinns verteidigen möchte», wie er sagt. Sein Komitee «Nein zum Sendeschluss» hat heute das Sujet vorgestellt, das auf Plakaten erscheinen wird: «No Billag ist eine Initiative, die zerstört, das zeigt unser Sujet», sagt Diego Yanez (59), ehemaliger TV-Chefredaktor bei SRF.

Es gehe den Initianten um die Zerschlagung der SRG und 34 Radio- und TV-Sendern. Denn ohne Gebühren, die 75 Prozent der Einnahmen ausmachen, könne die SRG nicht überleben, so Yanez. «Die verbleibenden 300 Millionen Franken Werbeeinnahmen würden sofort wegschmelzen, weil ein Vollprogramm ab sofort nicht mehr möglich wäre.»

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