Schweizermacher-Casting-Show
Radio Energy provoziert mit Einbürgerungs-Verlosung

Mit einer provokativen Aktion will Radio Energy im Vorfeld der Abstimmung eine Ausländerin oder einen Ausländer beglücken. Der Wettbewerb sorgt von Beginn weg für Kontroversen.
Publiziert: 30.01.2017 um 16:54 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:59 Uhr
--:--
Schweizermacher-Casting-Show:Radio Energy provoziert mit Einbürgerungs-Verlosung

Am 12. Februar entscheidet das Schweizer Stimmvolk, ob sich Ausländer der dritten Generation erleichtert einbürgern dürfen. Schweizerinnen und Schweizer haben ihren Pass schon mit der Geburt erhalten — wie eine Einbürgerung konkret abläuft, dürfte kaum bekannt sein.

Um das zu ändern, startet Radio Energy Zürich eine kühne Aktion: «Wir verlosen eine Einbürgerung».

Auf der Facebook-Seite von Energy sorgt das Thema für Kontroversen. Während ein User mit «Geili Aktion» kommentiert, schreibt eine andere: «Das isch eh en Witz! Das hättmer nie selle mache anderi ibörgere! Mer ghöhrt dem Land ah womer gebore isch! Punkt.» Oder: «De CH Pass als Lottogwünn? Eh Hallo! De mues mer sich verdiene.»

Der Schweizer Pass als Tombola-Gewinn für «Terzos»? Was soll die Provokation?

«Keine Sorge, der Entscheid über die Einbürgerung ist immer noch Sache der Behörden», erklärt Energy selber in den Teilnahmebedingungen. Es geht nicht um einen echten Los-Entscheid, sondern um ein Einbürgerungs-Casting.

Bis zu 3000 Franken kostet eine Einbürgerung

Dem Gewinner bezahlt der Radiosender die Kosten für alle anfallenden Amtsgebühren – und diese können beträchtlich sein. Bis zu 3000 Franken können diese pro Person betragen, je nach Gemeinde und Kanton.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Energy-Moderator Roman Kilchsperger (46) sagt zu BLICK: «Mit der ‹Aktion Schweizermacher› können wir alle etwas lernen. Wie läuft eine Einbürgerung überhaupt ab? Wie werden Gesuchsteller geprüft? Was kostet das eigentlich?»

Der Zürcher Moderator zählt einige Ausländer zu seinem Freundeskreis, die sich vom ganzen bürokratischen Aufwand und den Kosten von einer Einbürgerung abschrecken lassen. Allen Ausländern in der gleichen Situation möchte Kilchsperger die Angst vor einer Einbürgerung nehmen. «Ich begegne täglich tollen Menschen, die stolz darauf sind, in der Schweiz zu leben, und hier hart arbeiten. Aber wählen und abstimmen können sie nicht. Das ist doch ein Jammer.» 

Mit dabei: Energy-Moderator Roman Kilchsperger (46).
Foto: Thomas Buchwalder

Unterhaltsamer Schweiz-Wissenstest

Obwohl es in der Abstimmung vom 12. Februar nur um Ausländer der dritten Generation geht, richtet sich die Castingshow an alle, die den Schweizer Pass unbedingt wollen und die Voraussetzungen erfüllen. Als Parteinahme im Abstimmungskampf will Energy seine Aktion nicht verstanden wissen. Geplant ist eher ein unterhaltsamer Schweiz-Wissenstest. Auf Facebook schreibt der Radiosender: «Ein bisschen Humor und Augenzwinkern hat einem Abstimmungskampf noch nie geschadet.» (pfc)

PS: Radio Energy gehört wie die BLICK-Gruppe zu Ringier.

Mitmachen? So gehts!

Teilnehmen kann jeder, der die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllt. Auf www.energy.ch findet sich ein Anmeldeformular für die Einbürgerungs-Castingshow. Die Castings finden am Donnerstag, 2 Februar und Freitag, 3. Februar in Zürich statt. Der Gewinner erhält sämtliche Kosten für seine Einbürgerung von Radio Energy Zürich bezahlt.

Teilnehmen kann jeder, der die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllt. Auf www.energy.ch findet sich ein Anmeldeformular für die Einbürgerungs-Castingshow. Die Castings finden am Donnerstag, 2 Februar und Freitag, 3. Februar in Zürich statt. Der Gewinner erhält sämtliche Kosten für seine Einbürgerung von Radio Energy Zürich bezahlt.

Mehr
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?