SP-Bruderer trommelt AHV-Pro-Promis zusammen
Darum sind Emil, WAM und Beni für die Rentenreform

Sie wird zur Schicksalsabstimmmung für die SP: Jetzt hat Ständerätin Pascale Bruderer Prominente für den Abstimmungskampf um die «Altersvorsorge 2020» mobilisiert. Warum Emil, WAM und Beni Thurnheer am 24. September ein Ja in die Urne legen.
Publiziert: 03.09.2017 um 23:47 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:01 Uhr
Hat die AHV-Pro-Promis zusammengetrommelt: SP-Ständerätin Pascale Bruderer.
Foto: Sobli / Bernd Lammel
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Cinzia Venafro

Jetzt sollen es Prominente richten: Gut drei Wochen vor der Abstimmung über die AHV-Reform greift die SP zu allen Mitteln, um die Bevölkerung für ein Ja am 24. September zu gewinnen. Denn es wird knapp: Laut SRG-Umfrage von Anfang August sind noch gut 53 Prozent für die Vorlage von ­Bundesrat Berset. Nun hat die Aargauer SP-­Ständerätin Pas­cale Bruderer (40) die Ini­tiative ergriffen – und ein Komittee mit 16 Prominenten, «aus der Mitte der Gesellschaft», wie sie betont, zusammengetrommelt.

An vorderster Front bei den AHV-Pro-Promis engagiert ist der wohl berühmteste Rentner im Unruhestand: Emil Steinberger (84). Für ihn ist die Reform «ein typisches Schweizer Produkt», wie Emil sagt, sie sei «solid, ausgewogen und trotzdem kein Wischiwaschi».

Emil: «Ich habe mit 65 nicht im Traum daran gedacht, mich pensionieren zu lassen»

Dem Kabarettisten, der mit 84 so aktiv wie eh und je ist und mehrmals wöchentlich auf der Bühne steht, ist vor allem das flexible Pensionsalter wichtig. «Dank der Reform soll man bis 70 selbst entscheiden können, wann man in Pension gehen will», sagt er. «Ich bin privilegiert und habe mit 65 nicht mal im Traum daran gedacht, mich pensionieren zu lassen. Mein Doktor hat mir damals schon gesagt: Gut, machen Sie weiter, Herr Steinberger. Wissen Sie, bei vielen Männern geht es gesundheitlich bergab, wenn sie nicht mehr arbeiten dürfen.»

Dem pflichtet der ebenfalls pensionierte TV-Mann im Unruhestand Beni Thurnheer (68) bei: «Ohne Kompromiss schlittern wir in eine Katastrophe», sagt der Moderator, der auch im AHV-Alter immer wieder am Mikrofon steht. Beni National betont: «Dass es Opposition von links wie von rechts gibt, zeigt: Dieser Kompromiss ist ausgewogen.»

«Gesellschaftliche Verantwortung für jeden Einzelnen»

Für Schauspieler Walter Andreas Müller (72) alias WAM – auch er längst nicht im Ruhestand – ist «die Sicherung der Altersvorsorge nicht einfach eine politische Frage». Er unterstreicht «die gesellschaftliche Verantwortung für jeden Einzelnen».

Längst nicht im Pensionsalter und auch ein AHV-Pro-Promi ist «Chüeli»-Unternehmer und ­Musiker Marc Trauffer (38): Er denke beim Ja an die «Zukunft meiner Arbeitnehmenden, unabhängig davon, ob sie Vollzeit oder Teilzeit arbeiten oder ob es Frauen oder Männer sind». Er setze sich für die Reform ein, weil sie «vernünftig und fair» sei.

«Es gibt keine Alternative»

Felsberg GR – Nachdem sich alt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf (61) bei der Unternehmenssteuerreform III Anfang Jahr im BLICK-Interview gegen die Vorlage und ihren Nachfolger, Finanzminister Ueli Maurer (66), stellte, verhalf sie den Gegnern zum Sieg. Jetzt mischt sich die Bündnerin auch bei der Altersvorsorge ein. «Ich sehe keine politisch realistische und sozial ausgewogene Alternative», sagt sie in der «SonntagsZeitung». «Die Reform sichert die Renten für mehr als zehn Jahre.» Wer sie verhindern wolle, «riskiert, unsere Vorsorgewerke an die Wand zu fahren». Die Vorlage sei «in der Balance, sowohl was die Finanzierung angeht als auch bei den Ausgaben». Bei einem Nein wäre «die Verschuldung der AHV nicht mehr aufzuhalten. Die Jungen müssten die Zeche bezahlen und um eine ­anständige Rente fürchten».

Felsberg GR – Nachdem sich alt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf (61) bei der Unternehmenssteuerreform III Anfang Jahr im BLICK-Interview gegen die Vorlage und ihren Nachfolger, Finanzminister Ueli Maurer (66), stellte, verhalf sie den Gegnern zum Sieg. Jetzt mischt sich die Bündnerin auch bei der Altersvorsorge ein. «Ich sehe keine politisch realistische und sozial ausgewogene Alternative», sagt sie in der «SonntagsZeitung». «Die Reform sichert die Renten für mehr als zehn Jahre.» Wer sie verhindern wolle, «riskiert, unsere Vorsorgewerke an die Wand zu fahren». Die Vorlage sei «in der Balance, sowohl was die Finanzierung angeht als auch bei den Ausgaben». Bei einem Nein wäre «die Verschuldung der AHV nicht mehr aufzuhalten. Die Jungen müssten die Zeche bezahlen und um eine ­anständige Rente fürchten».

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Für Komiker Marco Rima (56) ist die Vorlage «endlich eine Reform, die nicht auf Salamitaktik macht», und Regisseurin Sabine Boss (51) will «in die Zukunft tragen, was die Vorfahren aufgebaut haben».

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