Umfrage lässt SRG-Fans jubeln
No–Billag–Gegner mit 59 Prozent deutlich vorn!

Laut einer Umfrage des Medienunternehmens Tamedia wollen 59 Prozent der Befragten die No–Billag–Initiative ablehnen. Auch zeichnet sich ab: Einen Generationenkampf wird es dieses Mal nicht geben.
Publiziert: 19.01.2018 um 05:51 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:30 Uhr
Es sieht gut aus für die Tagesschau. In einer Umfrage hat die No–Billag–Initiative keine Chance.
Foto: ENNIO LEANZA

59 Prozent der Schweizer wollen die No–Billag–Initiative ablehnen. Dies jedenfalls das Resultat einer Umfrage des Medienunternehmens Tamedia, das 15'197 Personen befragt hat. 40 Prozent sprachen sich für eine Annahme der Initiative aus, 1 Prozent liess die Antwort offen. 

Das Ergebnis ist überraschend, zeigten doch alle bisherigen Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit leichtem Vorteil für die Befürworter der Initiative, die das Staatsmedium SRG zerstören würde. Der Politologe Fabio Wasserfallen hat für das Ergebnis eine Erklärung: In den letzten Wochen sei immer stärker über die Folgen diskutiert worden, welche die Initiative habe, wird er im «Tages-Anzeiger» zitiert. Unterstützt werde diese nur von ganz rechts, während sie auch bei der FDP deutlich abgelehnt werde. Einzig die Anhänger der SVP sagen zu 73 Prozent Ja.

Kein Generationen - aber ein Regionen-Kampf

No Billag scheint, im Gegensatz zu vielen anderen Initiativen, kein Kampf der Generationen zu werden – falls das Umfrageergebnis dem Resultat an der Urne am 4. März gleicht. Laut Tamedia lehnen die 18- bis 34-Jährigen No Billag ebenso klar ab wie die über 50-Jährigen. Hingegen verwerfen Frauen die Initiative mit 64 Prozent Nein deutlicher ab als Männer mit 55 Prozent.

Signifikanter sind die Unterschiede in den Regionen: In der Romandie wollen gerade einmal 35 Prozent der Initiative zustimmen, 63 Prozent lehnen die Initiative ab. In der Deutschschweiz antworteten 42 Prozent mit Ja oder eher Ja und 57 Prozent mit Nein oder eher Nein. Im Tessin wollen 41 Prozent zustimmen und 58 Prozent ein Nein einlegen.

Koloss SRG als bester Argument der Pro–No–Billag–Fraktion

Mit 28 Prozent die grösste Unterstützung hatte in der Befragung das Argument, die SRG sei ein Koloss, der trotz des vielen Geldes ein qualitativ mittelmässiges Angebot produzierte. 24 Prozent äusserten sich positiv zum Argument, die Billag-Zwangsgebühr sei eine Bevormundung der Bürger. Die Aussage, dass die Initiative das Ende der Zwangsgebühren, nicht aber das der SRG bedeuten würde, unterstützten 19 Prozent.

Medienvielfalt ist den Schweizern wichtig

Bei den Gegen-Argumenten überzeugte mit 32 Prozent die Aussage, dass ohne Billag-Gebühr die Medienvielfalt leide und die Abhängigkeit der Medien von privaten Geldgebern zunähme, am meisten.

Das Argument, eine vielfältige Berichterstattung in allen Sprachregionen sei wichtig für die Meinungsbildung in der direkten Demokratie, unterstützten 28 Prozent der Gegner. 22 Prozent unterstützten die Aussage, der Service public würde abgeschafft und viele Sendungen würden ohne Gebühr gar nicht mehr produziert. (vof/sda)

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Die Schweiz stimmt wieder ab: Erklärungen zu allen Initiativen, aktuelle News und prominente Stimmen zum Thema finden Sie hier.

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