Drei glückliche Kinder in Kindersitzen im Auto
Foto: TCS

Achtung bei Autokauf
Familien zahlen wegen neuer Energieetikette drauf

Eine verbesserte Energieetikette soll beim Autokauf für mehr Transparenz sorgen. Für Familien könnte sie aber mehr Motorfahrzeugsteuer bedeuten.
Publiziert: 24.10.2019 um 10:24 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2019 um 11:12 Uhr
Der Bundesrat hat die Energieetikette für Autos angepasst.
Foto: Thomas Lüthi
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Seit 2012 zeigt die Energieetikette einem Autokäufer, wie klimaschonend ein Wagen ist. Sie informiert über den Treibstoffverbrauch in Liter/100 km, den CO2-Ausstoss in g/km und die Energieeffizienz bezogen auf das Fahrzeugleergewicht.

Bis jetzt. Am Mittwoch nun hat der Bundesrat eine Änderung beschlossen: Das Leergewicht wird nicht mehr berücksichtigt, massgebend ist nur noch der absolute Energieverbrauch.

In Zürich kann man 80 Prozent sparen

Das kann ins Geld gehen, wie die Zeitung «Der Bund» heute berichtet. Denn in einem Drittel der Kantone gibt es Rabatt auf die Motorfahrzeugsteuer, wenn man sich für ein energiesparendes Modell entscheidet.

In Bern beispielsweise beträgt die Vergünstigung 40 Prozent für die ersten drei Jahre für ein Auto mit einer Energieeffizienz der Kategorie A, in Zürich sogar 80 Prozent, wenn der CO2-Ausstoss maximal 130 Gramm pro Kilometer beträgt.

Girod empfiehlt Hybridmodelle

«Ein vernünftiges Familienauto mit drei Sitzreihen wird es kaum mehr in die Kategorie A schaffen», warnte Mobilitätsexperte und ETH-Dozent Peter de Haan gegenüber der Zeitung. Dafür könne künftig ein kleiner, leichter Flitzer mit einem Motor mit einem niedrigen CO2-Ausstoss in die höchste Kategorie rutschen.

Der grüne Nationalrat Bastien Girod (38) steht dennoch hinter der neuen Etikette. Er ist überzeugt, dass es für Familien durchaus Alternativen gebe: Zum einen seien Vans leichter geworden, zum anderen gebe es schon etliche Hybridmodelle in dieser Kategorie. Allerdings kosten diese deutlich mehr als herkömmliche Benzin- und Dieselwagen.

Keine Chance auf Abschaffung

Gar nichts von der Energieetikette hält SVP-Nationalrat Walter Wobmann (61). Durch die Einführung absoluter CO2-Vorgaben für Personenwagen habe die Etikette ihren Sinn und Zweck eingebüsst, findet er. Darauf weist auch Auto-Schweiz, die Vereinigung der Auto-Importeure, hin. Wobmanns Vorstösse für eine Abschaffung der Etikette waren bislang erfolglos. (sf)

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