«Bis Ende Jahr soll niemandem gekündigt werden»
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Bankenpersonalverband:«Bis Ende Jahr soll niemandem gekündigt werden»

Angestellte haben Angst vor massivem Stellenabbau
Petition fordert Kündigungsstopp bei CS und UBS bis Ende 2023

Der Bankenpersonalverband fordert klar und deutlich: Bis Ende Jahr soll bei der CS und der UBS niemand entlassen werden. Der Verband hat am Freitag eine entsprechende Petition lanciert.
Publiziert: 24.03.2023 um 15:02 Uhr
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Aktualisiert: 24.03.2023 um 15:49 Uhr
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Tobias OchsenbeinRedaktor Politik

Bei der Credit Suisse (CS) droht nach der UBS-Übernahme ein massiver Stellenabbau. Auch UBS-Mitarbeitende dürften davon betroffen sein. Die Verunsicherung bei den Angestellten ist riesig – vor allem bei der CS. Denn: Niemand weiss derzeit, wen die Entlassungswelle treffen wird und wie der Zeitplan dafür aussieht.

Der Schweizerische Bankenpersonalverband (SBPV) hat darum am Freitag eine Petition lanciert. Darin fordert er UBS, CS und die Behörden zu einem sofortigen Kündigungsstopp bis Ende Jahr auf. Bis zum Jahresende sollen somit keine Mitarbeitenden entlassen werden dürfen.

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Hunderte Zuschriften erhalten

Der SBPV geht allerdings davon aus, dass in allen Bereichen bei beiden Grossbanken Stellen gefährdet seien. In welchen Bereichen besonders viele Jobs gestrichen werden könnten, hänge von der Integrationsstrategie ab, die zurzeit noch nicht bekannt sei, heisst es.

«Die CS-Angestellten haben Angst, sie sind traurig», sagt Natalia Ferrara, Geschäftsführerin des Bankenpersonalverbands.
Foto: keystone-sda.ch
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«Es ist ein Skandal, wenn mit dem Geld der Steuerzahler die Bank gerettet wird, aber die Mitarbeitenden rücksichtslos vor die Tür gestellt werden. Es geht um 17'000 Arbeitsplätze alleine bei der CS», sagt SBPV-Geschäftsführerin Natialia Ferrara zu Blick.

«Wir haben Hunderte Zuschriften erhalten. Die Angestellten haben Angst, sie sind traurig – und wissen nicht, was auf sie und ihre Familien zukommt», sagt Ferrara.

Taskforce in Planung

Der SBPV setzt sich dafür ein, dass das Management beider Grossbanken die Mitarbeitenden und die Sozialpartner transparent über die Umsetzungspläne informiert, wie er bereits am Dienstag dieser Woche kommuniziert hat.

«Wir wollen mit CS und UBS eine Taskforce umsetzen, um gemeinsam alle Personalfragen besprechen», erklärt Ferrara. Diese befindet sich derzeit in Planung.

Informationen und Ratschläge

«Die Tausenden Angestellten trifft keine Schuld am Niedergang der Bank», sagt Ferrara. Sie dürften darum nicht die Zeche bezahlen für die Fehler der Führungsriege. Es brauche jetzt die Solidarität aller Bankangestellten und der Bevölkerung, so die SBPV-Geschäftsführerin.

Sie hofft, dass entsprechend viele Menschen die Petition unterzeichnen. Auf der dafür aufgeschalteten Webseite finden sich zudem Informationen und Ratschläge für die Bankangestellten.

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