Vorläufig bis 1. Dezember
Schweden und Dänemark setzen Moderna bei Jüngeren aus

Der Corona-Impfstoff von Moderna wird in Schweden Menschen unter 30 Jahren vorerst nicht mehr verabreicht, in Dänemark zudem niemandem unter 18.
Publiziert: 06.10.2021 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2021 um 06:32 Uhr

Die schwedische Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten hat beschlossen, den Einsatz des Präparats des US-Unternehmens für die Jahrgänge 1991 und jünger vorsichtshalber vorläufig bis zum 1. Dezember auszusetzen. Grund dafür sind Anzeichen eines erhöhten Risikos von Nebenwirkungen wie die Entzündung des Herzmuskels (Myokarditis) oder Herzbeutels (Perikarditis), wie die Behörde am Mittwoch mitteilte.

Das Risiko, davon betroffen zu sein, sei jedoch äusserst gering. Die betroffene Altersgruppe solle stattdessen den Impfstoff von Biontech/Pfizer erhalten, empfahl die Behörde. Die Impfung gegen Covid-19 wird in Schweden allen Menschen über zwölf Jahre angeboten. Bislang haben 84 Prozent aller Bürgerinnen und Bürger über 16 Jahre in dem EU-Land mindestens eine Impfdosis erhalten, knapp 78 Prozent auch schon eine zweite.

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Nur eine Vorsichtsmassnahme

Kurz darauf meldeten sich auch die Dänen zu Wort. Wie die dänische Gesundheitsverwaltung mitteilte, werden Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren von nun an nur noch mit Biontech/Pfizer geimpft. Auch hier war von einer Vorsichtsmassnahme die Rede.

Der mRNA-Impfstoff von Moderna wird in Schweden und Dänemark nur noch an Personen geimpft, die älter als 30 Jahre sind.
Foto: DUKAS
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Man komme weiterhin zu der Einschätzung, dass auch das Moderna-Präparat ein besonders effektiver Impfstoff sei, der einen wichtigen Platz in der Impfkampagne des Landes einnehme. In Dänemark haben bislang 76 Prozent aller Bürger eine erste Impfdosis erhalten, fast 75 Prozent auch schon ihre zweite.

Auch die Schweizer Zulassungsbehörde Swissmedic berichtete schon von «sehr seltenen Fällen von Myokarditis und Perikarditis» nach einer mRNA-Impfung. Diese Fälle seien in der Regel innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung aufgetreten, und zwar häufiger nach der zweiten Dosis und bei jüngeren Männern.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) weist darauf hin, dass solche Entzündungen bei einer Infektion mit dem Coronavirus viel häufiger auftreten, als nach der Impfung. Die meisten aufgetretenen Fälle hätten demnach gut behandelt werden können.

In der Schweiz war eine Anpassung der Zulassung des Moderna-Wirkstoffes am Mittwoch kein Thema. Bei Swissmedic stünden keine solchen Schritte unmittelbar bevor. Swissmedic überwache den Markt jedoch laufend und würde etwa bei hinreichenden Verdachtsmeldungen oder neuen Nebenwirkungen aktiv. In der Schweiz ist die Moderna-Impfung gegen das Coronavirus ab 12 Jahren zugelassen. (SDA)

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