«Komme schneller ins Schnaufen als früher»
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Jans nur 20 Minuten im Spiel:«Komme schneller ins Schnaufen als früher»

Asylminister Jans spielt jetzt Fussball
«Ich habe die Grenzkontrolle am Strafraum gemacht»

Asylminister Beat Jans beweist heute sein fussballerisches Können im Parlamentarier-Tschutti-Turnier gegen Deutschland. Und gerät dabei ausser Atem.
Publiziert: 10.05.2024 um 16:47 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2024 um 21:02 Uhr
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Tobias BruggmannRedaktor Politik

Nach 20 Minuten ist Schluss. Die Anstrengung steht Beat Jans (59) ins Gesicht geschrieben, als er beim Parlamentarier-Fussballturnier ausgewechselt wird. «Damit habe ich gerechnet. Ich bin ja nicht mehr der Jüngste und komme mehr ins Schnaufen als früher», sagt der amtsjüngste Bundesrat.

Beim FC Nationalrat sind die Politiker von links bis rechts für einmal miteinander statt gegeneinander. Seit seiner Wahl im Dezember unterstützt Jans das Team. So auch am Freitag gegen den FC Bundestag aus Deutschland.

«Tschäpper weg!»

Wie bei jedem Länderspiel geht es auch hier los mit dem Schweizerpsalm. «Laut singen», weist Captain und SVP-Nationalrat Lars Guggisberg (46) die Mannschaft an. Nationalratspräsident Eric Nussbaumer (63) sorgt derweil für Ordnung. «Tschäpper weg!», ruft er einem Betreuer zu.

Der FC Nationalrat hat ein prominentes Mitglied: Bundesrat Beat Jans.
Foto: keystone-sda.ch
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Der Schlachtruf, dann geht es los. Natürlich verteidigt der SP-Bundesrat auf der linken Seite. «Ich habe die Grenzkontrolle am Strafraum gemacht», sagt der Asylminister nach dem Spiel augenzwinkernd. «Aber man hat gesehen: Sie kommen trotzdem durch.» Man kann das als Seitenhieb an Deutschland verstehen, das befristet Grenzkontrollen eingeführt hat – eine Massnahme, von der Jans nicht viel hält.

Auf dem Platz übt er sich in diplomatischer Zurückhaltung und verteilt Gastgeschenke – in Form von Fehlpässen und Einwürfen zum Gegner. Immer wieder gerät die Schweiz unter Druck. Immerhin: Der Bundesrat ackert und wirft sich in die Zweikämpfe.

Elfmeter und rote Karten

Später, von der Ersatzbank darf Jans den ersten Schweizer Treffer bejubeln. FDP-Nationalrat Marcel Dobler (43) netzt ein. Doch nur wenige Minuten später gleichen die Deutschen aus. Und es könnte noch schlimmer kommen: FDP-Ständerat Damian Müller (39) scheint sich an seinen Wahlspruch «Packt an» zu erinnern. Dummerweise tut er das im eigenen Strafraum. Elfmeter.

Doch die Schweiz hat Glück: Der Penalty fliegt weit übers Tor.

Dass die Schweiz gewinnen will, beweist die zweite Hälfte. Der ehemalige Mitte-Nationalrat Marco Romano (41) – im Parlament jeweils auf Konsens aus – lässt sich nach einem Foul an sich zu einer «Flattere» hinreisen. «Ich habe nichts gemacht», beschwört er den Schiri mit charmantem Tessiner Akzent. Doch selbst der bewahrt ihn nicht vor einer Roten Karte.

«Am Trainer lags nicht»

Die Schweiz muss das Unentschieden verteidigen. Mit Edelfan Jans auf der Bank. Er feuert an. «Noch 30 Sekunden.» Die Schweiz übersteht sie ohne Gegentor. Von einem «leistungsgerechten Unentschieden» wird der deutsche Coach – Fussballlegende Felix Magath (70) – sprechen. «Am Trainer lags nicht.»

Und was sagt Jans? Für ihn habe sowieso nicht das Resultat im Vordergrund gestand, sondern der Spass – und der Ausgleich vom Bundesrats-Alltag.

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