Sorgte für eine hitzige Debatte im Kantonsparlament: Die Berner Reitschule. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/PETER KLAUNZER

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Berner Reitschule lässt immerhin den Bundesrat rein

Das linksalternative Kulturzentrum ist oftmals Schauplatz von Scharmützeln und Polizeieinsätzen. Unbekümmert lässt dies Bundespräsident Alain Berset (SP). Am Sonntag besuchte er ohne Scheu ein Konzert von Sophie Hunger.
Publiziert: 18.12.2018 um 14:34 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2018 um 15:51 Uhr
Unbekümmert: Alain Berset besuchte am Sonntag ein Konzert der Berner Musikerin Sophie Hunger in der Berner Reitschule.
Foto: Keystone
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Julien Duc

Die Berner Reitschule sorgt immer wieder für negative Schlagzeilen. Das linksalternative Kulturzentrum ist oft Schauplatz von Scharmützeln, Drogenhandel und Gewaltausbrüchen – und somit eine bekannte und regelmässig angesteuerte Adresse der Polizei. Gegner der Reitschule – allen voran die Junge SVP – schimpfen diese einen Ort, wo das Gesetz nicht gilt und die Polizei nur ungenügend Zugang hat.

Unbekümmert lässt all dies Noch-Bundespräsident Alain Berset (46). Der SP-Bundesrat macht nicht etwa einen Bogen um das Kulturzentrum, im Gegenteil: Am Sonntag wagte er sich mitten in die Höhle des Löwen. Berset besuchte im Dachstock – der Konzerthalle der Reitschule – ein Konzert der Musikerin Sophie Hunger (35). Und da der Bundesrat privat unterwegs war, dürfte er auch kaum von Bodyguards begleitet gewesen sein.

Ein «grossartiges Konzert» sei es gewesen, schwärmt Berset später auf Instagram. 

«Bersetator» trifft auf Terminator

Bersets Furchtlosigkeit erstaunt, denn erst Ende November hat ein Politiker unliebsame Erfahrungen mit der Reitschule gemacht. Es handelte sich dabei um den Stadtberner Sicherheitsvorsteher Reto Nause (47, CVP). Dieser wollte sich damals selbst ein Bild von den Zuständen in der Reithalle machen. Er sei aber bereits am Vorplatz abgefangen und des Ortes verwiesen worden, sagte Nause zu BLICK: «Man sagte mir, ich sei hier unerwünscht und hätte sowieso Hausverbot.»

Dass Berset keine Angst kennt, hat er schon vor zwei Wochen unter Beweis gestellt. An der Uno-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz stand er dem «Terminator» gegenüber. Gut, Arnold Schwarzenegger (71) war nicht etwa als Killerroboter in Polen unterwegs. Vielmehr stand die Mission des Schauspielers und ehemaligen Gouverneurs von Kalifornien im Zeichen des Umweltschutzes. Ein Anliegen, das Terminator und «Bersetator», wie ein Follower den Bundesrat nennt, verbindet.

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