Bundesrat setzt ein Zeichen gegen terroristische Gewalt
Bundesrat Jans besucht jüdisches Messer-Opfer

Um klarzumachen, dass der Zürcher Anschlag auf einen orthodoxen Juden inakzeptabel ist, hat SP-Bundesrat Beat Jans persönlich das Opfer besucht. Zudem warnt er vor weiteren Attacken auf Juden und Christen.
Publiziert: 02.04.2024 um 16:18 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2024 um 19:22 Uhr

Justizminister Beat Jans (59) hat den orthodoxen Juden besucht, der vor rund einem Monat von einem 15-Jährigen in Zürich lebensbedrohlich verletzt wurde. Er wolle mit seinem Besuch zeigen, dass eine derartige Tat nicht akzeptiert werden kann, sagte der SP-Bundesrat in einem Radiointerview.

«Ich habe mich unglaublich gefreut, dass er mir auf zwei Beinen entgegenkam», berichtete Jans im «Tagesgespräch» von Radio SRF. Der Mann sei wieder unterwegs und auf dem besten Weg der Besserung. Er sei Opfer einer schrecklichen Tat geworden, die man in aller Form verurteilen müsse. «Wir als Bundespolizeibehörde nehmen diese Tat sehr, sehr ernst», sagte Jans.

Unterstützung zugesagt

Mit seinem Besuch habe er dem Verletzten zeigen wollen, «dass wir nicht akzeptieren können, was passiert ist», so der Genosse. Er habe dem verletzten Juden Unterstützung von höchster Ebene zusagen wollen – einerseits, dass Rassismus und Antisemitismus auf Bundes- und Kantonsebene bekämpft werde, und anderseits, dass die Tat von Zürich genau angeschaut werde, damit so etwas nie wieder passiere.

Beat Jans ist Justizminister und Bundesrat.
Foto: keystone-sda.ch
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Ein Grund für den verstärkten Austausch mit den europäischen Behörden sei, dass der erst 15-jährige Täter klar angekündigt habe, dass er Menschen anderer Religionen töten wolle. Er ist damit nicht allein: Im Januar hat der sogenannte Islamische Staat (IS) dazu aufgerufen, Menschen anderen Glaubens – Christen oder Juden – zu töten. «Möglicherweise ist der Vorfall in Zürich die erste Umsetzung dieses IS-Aufrufes in Europa», meint Jans.

Das sei mit ein Grund, wieso auf Bundesebene sehr genau hingeschaut und der Austausch mit Europol, der europäischen Polizeibehörde, intensiviert werde.

Vorfälle zugenommen

Am 2. März verletzte ein 15-Jähriger mit tunesischen Wurzeln in der Stadt Zürich einen orthodoxen Juden mit einer Stichwaffe lebensbedrohlich. Der Jugendliche wurde am Tatort festgenommen.

Die Zahl der Antisemitismus-Vorfälle in der Schweiz hat nach dem Angriff der palästinensischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres und dem Gegenschlag der israelischen Armee im Gazastreifen stark zugenommen. (SDA)

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