Sind Moret und Cassis schon fix?
Die FDP steuert aufs Doppel-Ticket zu

Offiziell entscheidet die FDP am 1. September, ob sie zwei oder drei Kandidaten für die Nachfolge von Bundesrat Didier Burkhalter nominiert. Alles deutet derzeit aber auf ein Doppelticket mit Ignazio Cassis und Isabelle Moret.
Publiziert: 07.08.2017 um 20:08 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2018 um 13:20 Uhr
Ignazio Cassis (FDP TI, 56).
Foto: EQ Images/Yoshiko Kusano
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Ruedi Studer

Die SVP ging bei der Ersatzwahl für BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf (61) 2015 mit einem Dreierticket in die Offensive. Das Gleiche fordert SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner (63, AG) nun auch von der FDP bei der Burkhalter-Nachfolge: «Es braucht zwingend ein Dreierticket, das hat man von uns damals gefordert, das fordere ich jetzt auch von der FDP.»

Bei der FDP hält man sich die Option dafür offiziell zwar offen. Erst recht, weil es derzeit auf die drei Kandidaturen von Fraktionschef Ignazio Cassis (56, TI), Staatsrat Pierre Maudet (39, GE) und Nationalrätin Isabelle Moret (46, VD) hinausläuft.

Trotzdem dürfte die Fraktion einem der drei die Tür weisen und sich schliesslich für ein Doppelticket aussprechen – am ehesten mit Cassis und Moret. Das wäre wohl auch der Fall, falls Nationalrat Jacques Bourgeois (59, FR) noch in den Ring steigt. So tönt es jedenfalls aus der Fraktion.

Vitali: «Ein Mann und eine Frau»

«Die Fraktion sollte eine Vorauswahl treffen und so ihre Rolle wahrnehmen», plädiert FDP-Vizepräsident und Ständerat Andrea Caroni (37, AR) für ein Zweierticket. «Cassis ist für mich dabei als Traumkandidat gesetzt.»

FDP-Ständerat und Parteivize Andrea Caroni (37, AR) plädiert für ein Zweierticket: «Die Fraktion sollte eine Vorauswahl treffen und so ihre Rolle wahrnehmen.»
Foto: KEYSTONE Sobli Sobli Sobli Blick

Für Nationalrat Albert Vitali (62, LU) steht ebenfalls ein Doppelticket im Vordergrund. «Wir sollten der Bundesversammlung einen Mann und eine Frau zu Wahl vorschlagen.» 

FDP-Ständerat Joachim Eder (65, ZG): «Die FDP kann es sich nicht leisten, keine Frau zu nominieren. Ich rechne mit einem Ticket mit Moret und Cassis.»
Foto: Monika Flückiger

Gleich tönt es bei Ständerat Joachim Eder (65, ZG): «Die FDP kann es sich nicht leisten, keine Frau zu nominieren», macht er klar. «Ich rechne mit einem Ticket mit Moret und Cassis.» Ein Dreierticket kommt für ihn nicht in Frage: «Damit würde man nur den Weg des geringsten Widerstands gehen.»

Burkart für Dreierticket offen

Auch für Nationalrat Thierry Burkart (41, AG) steht ein Zweierticket im Vordergrund – sofern mehr als drei Kandidaten gemeldet werden. «Bleibt es aber bei drei Anwärtern, sollten wir dieses Trio auch nominieren», meint Burkart. «Damit geben wir das Heft zwar etwas mehr aus der Hand, dafür erhält die Bundesversammlung mehr Wahlfreiheit.»

Angesichts der Ausgangslage muss vor allem der Genfer Pierre Maudet auf einen Dreiervorschlag hoffen, damit er es offiziell vor die Bundesversammlung schafft. Doch ausgerechnet aus Genf kommt eine Absage dafür: «Es braucht ein Zweierticket, drei sind zu viel», sagt Nationalrat Hugues Hiltpold (48, GE).

Fiala: «Mindestens eine Frau»

Bevor die Fraktion nicht darüber debattiert hat, wagt sich FDP-Frauen-Präsidentin und Nationalrätin Doris Fiala (60, ZH) bezüglich Zweier- oder Dreierticket nicht auf die Äste hinaus. Nur eines macht sie klar: «Egal, ob Zweier- oder Dreiervorschlag, auf dem Ticket muss mindestens eine Frau sein.»

FDP-Frauen-Präsidentin und Nationalrätin Doris Fiala (60, ZH): «Egal, ob Zweier- oder Dreiervorschlag, auf dem Ticket muss mindestens eine Frau sein.»
Foto: Patrick Lüthy
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