Burkhalter-Nachfolge im Bundesrat
FDP-Spitze verzichtet auf Empfehlung

Der FDP-Parteivorstand will bei den Bundesratswahlen nichts vorspuren und verzichtet auf eine Empfehlung. Damit kommt es am 1. September zum Showdown in der Fraktion.
Publiziert: 21.08.2017 um 14:10 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:51 Uhr
FDP-Chefin Petra Gössi
Foto: KEY
Ruedi Studer

Mit FDP-Fraktionschef Ignazio Cassis (56, TI), Nationalrätin Isabelle Moret (46, VD) und Staatsrat Pierre Maudet (39, GE) kämpft ein ambitioniertes Trio um die Nachfolge von FDP-Bundesrat Didier Burkhalter (57). 

Am 1. September entscheidet die FDP-Fraktion, wenn sie zuhanden der Bundesversammlung nominiert.

Der Parteivorstand unter FDP-Chefin Petra Gössi (41) mochte heute in seiner Sitzung keine Entscheidung vorspuren. Weder bezüglich Kandidaten noch in Sachen Zweier- oder Dreierticket. So schreibt die FDP in einer Medienmitteilung, der Vorstand habe die drei Kandidaturen zur Kenntnis genommen. Und: «Der Vorstand übermittelt alle drei Kandidaturen ohne Empfehlung an die Fraktion.»

Damit bleibt das Rennen vorläufig offen, wer es bis vor die Bundesversammlung schafft.

Cassis gilt als gesetzt

Entscheidet sich die Fraktion für ein Zweierticket, wie dies bereits mehrere FDP-Vertreter gegenüber BLICK gefordert haben, kann Cassis mit viel Support rechnen: Er ist als Fraktionschef und erst recht als Tessiner praktisch gesetzt.

Bei einem Doppelticket läuft es damit auf eine Ausmarchung zwischen den beiden Welschen Moret und Maudet um den zweiten Platz hinaus.

Moret kann dabei auf den Support von FDP-Frauen-Chefin und Nationalrätin Doris Fiala (60) zählen. «Auf dem Ticket muss mindestens eine Frau sein», machte Fiala unlängst klar.

Maudet wiederum betreibt seit Tagen einen intensiven Wahlkampf bei seinen Parteikollegen – so ist er etwa im Bundeshaus präsent. Maudet ist nämlich selbst für viele Freisinnige ein Unbekannter. Dieses Manko versucht er nun mit persönlichen Treffen wettzumachen.

Roadshow mit Kandidatentrio

Zudem präsentiert sich das Kandidatentrio ab heute mit einer Roadshow der Öffentlichkeit. An den Anlässen geben sie Auskunft zu politischen Themen. 

Den Auftakt macht eine Veranstaltung heute Abend in Zug. Die beiden weiteren Veranstaltungen folgen am Mittwoch in Basel und am Freitag in Freiburg.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?