Corona im Innendepartement
Bundesrat Berset musste sich testen lassen

Mehrere Mitglieder der Landesregierung mussten bereits auf das Virus untersucht werden – zuletzt der Gesundheitsminister.
Publiziert: 11.04.2020 um 23:53 Uhr
|
Aktualisiert: 12.04.2020 um 07:49 Uhr
Simon Marti

Endlich ein Hoffnungsschimmer: Als Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (59) gemeinsam mit den Bundesräten Alain Berset (48, SP) und Guy Parmelin (60, SVP) am Mittwoch vor die Presse trat, kündigte die Sozialdemokratin an, dass die einschneidenden Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gegen Ende Monat zumindest etwas gelockert würden. Unter der Voraussetzung, dass die Ansteckungen nicht wieder in die Höhe schnellen.

Doch die frohe Botschaft stand im Kontrast zur aussergewöhnlichen Sitzung der Landesregierung nur wenige Stunden zuvor. Gesundheitsminister Berset, seit Wochen fast pausenlos im Einsatz gegen das Virus, blieb am Vormittag dem Treffen fern. Stattdessen wich der Freiburger auf den Telefonhörer aus. Grund: Berset musste sich am Morgen einem medizinischen Test unterziehen. Eine Person aus seinem Departement war tags zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden. Zuletzt begegnete sie Berset am Freitag vergangener Woche, unter Einhaltung der gebotenen Abstandsregeln.

Vizekanzler bestätigt Test

Vizekanzler und Bundesratssprecher André Simonazzi (51) bestätigt den Sachverhalt: «Tatsächlich war es so, dass sich Herr Bundesrat Berset am Mittwochmorgen einem Test unterzog und daher für einen Teil der Bundesratssitzung telefonisch zugeschaltet wurde.» Als das negative Testergebnis vorlag, habe Berset «wieder normal» an der Sitzung teilgenommen. Dies war ungefähr gegen Mittag der Fall.

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga und Bundesrat Alain Berset am Mittwochnachmittag in Bern.
Foto: keystone-sda.ch
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Der Bundesrat verfüge seit Jahren über verschiedene Systeme für Zuschaltungen. Im aktuellen Fall sei ein neues System zum Einsatz gekommen und dieses habe auch gut funktioniert, fährt Simonazzi fort.

Der Vizekanzler sagt aber auch: «Er war nicht der erste Bundesrat, der in den vergangenen Wochen getestet wurde, und wird wohl auch nicht der letzte sein.»

Maurer gehört zur Risikogruppe

Als 69-Jähriger gehört Bundesrat Ueli Maurer (SVP) zur Risiko­gruppe. Welche Mitglieder der Landesregierung getestet worden sind, werde allerdings nicht kommuniziert, so Simonazzi. Und: Kein Minister ist erkrankt. Die Sitzung vom Mittwoch verlief aber insofern speziell, als bislang noch kein Mitglied nur telefonisch mitdiskutierte.

Der Bundesrat ist darauf vorbereitet, in Krisenzeiten die Regierungsgeschäfte weiterführen zu können. Jeder Bundesrat ist zugleich Stellvertreter eines anderen. Fällt ein Minister aus, ist bereits klar, wer seine Geschäfte vorübergehend übernimmt.

Eine Regel, die auch in den Kantonen zum Tragen kommt: Ende März infizierte sich der Aar­gauer SP-Regierungsrat Urs Hofmann (63), worauf SVP-Regierungsrat Jean-Pierre Gallati (53) als Stellvertreter einsprang. Hofmann konnte das Spital inzwischen verlassen.

Dramatischer gestaltet sich die Lage in Grossbritannien. Dort erkrankte der konservative Premierminister Boris Johnson (55), zeitweise lag er gar auf der Intensiv­station. Kurzfristig musste sein Stellvertreter einspringen, Aus­senminister Dominic Raab (46). Wie weit Raabs Autorität und Kompetenzen aber reichen, ist umstritten.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

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