Reinsetzen, Zündschlüssel drehen, losfahren: Das geht bei den meisten Autos im Handumdrehen. Nicht so bei den revidierten Duros des Schweizer Militärs. Einsatzbereit sind die Mannschaftstransporter erst 15 Sekunden, nachdem der Hauptschalter gedreht wurde.
Der Grund: Die Elektronik muss zuerst hochfahren, bevor es losgeht. Alles halb so schlimm, sagt das Verteidigungsdepartement gegenüber der «Aargauer Zeitung». Der Hauptschalter des Duro werde nur ausgeschaltet, wenn das Gefährt längere Zeit parkiert werde, «zum Beispiel am Abend».
Duro-«Werterhaltung» ein Riesendebakel
Diese Starthemmung des Duro ist dabei nur eines von vielen Ärgernissen. Die 558 Millionen Franken teure «Werterhaltung» des über 20 Jahre alten Truppentransporters war seit Beginn ein Debakel.
Schon im Parlament sorgte das Millionenprojekt für Diskussionen. Immerhin sollen die 2200 Duros für rund 250'000 Franken pro Stück überholt werden. Bei der Anschaffung kosteten sie jedoch nur rund 140'000 Franken.
Nochmals 3500 Franken mehr pro Transporter
Die Arbeiten führt der Rüstungskonzern Mowag aus. Dieser erörterte in einer Studie auch gleich selbst, dass es sich lohnt, die alten Fahrzeuge zu überholen, statt neue zu kaufen.
Nun wird die ganze Aktion allerdings noch teurer: 3500 Franken muss der Bund pro Fahrzeug draufzahlen. Denn Steyr, der Hersteller der ursprünglich vorgesehenen Motoren, ist insolvent.
Als Ersatz müssen nun teurere Fiat-Motoren herhalten. Immerhin: Der neue Motor ist ökologischer. Doch 215 Duros wurden schon mit dem Steyr-Motor ausgerüstet. Auch bei ihnen kommt nun ein Fiat-Motor rein. Sie müssen also wieder auseinandergenommen werden.