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Der grosse Polit-Talk auf Blick TV
Soll die Schweiz 10'000 Afghanistan-Flüchtlinge aufnehmen?

Die Welt blickt gebannt und geschockt auf Kabul. Wird Afghanistan dem Terror-Regime überlassen? Muss die Schweiz jetzt helfen? Darüber diskutiert heute auf Blick TV um 11.30 Uhr Moderatorin Sylwina Spiess und ihre Gäste.
Publiziert: 17.08.2021 um 11:06 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2021 um 13:18 Uhr

«Wir sind immer noch im Krisenmodus», betonte Aussenminister Ignazio Cassis (60) am Montag vor den Medien. Zwar konnten die drei verbliebenen Mitarbeitenden der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) am Wochenende aus Afghanistan ausgeflogen werden.

Die 38 lokalen Mitarbeitenden und ihre engsten Verwandten aber müssen weiterbangen. Die Schweiz versuche nach wie vor, die insgesamt rund 230 Personen aus der Hauptstadt Kabul auszufliegen, versichert das Aussendepartement (EDA) heute Morgen gegenüber Blick. Man sei auch mit Partnerstaaten im Gespräch. Sobald man mehr wisse, werde man informieren.

Die Zeit drängt. Denn die lokalen Mitarbeiter könnte von den Taliban als westliche Kollaborateure angesehen werden, so Cassis am Montag. «Sie sind stark gefährdet!»

Westliche Länder evakuieren ihre Leute. Hier ein französisches Militartransportflugzeug.
Foto: AFP
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Cassis: «Wir sind voll dran»

Evakuierungen seien derzeit aber schwierig. Im Moment sei nur der militärische Flughafen offen. Die Schweiz arbeite mit Hochdruck an Lösungen. Die Situation ändere sich alle 30 Minuten. Niemand könne sagen, wie sich die Lage weiterentwickelt. «Aber wir sind voll dran», versicherte Cassis.

Sobald die lokalen Mitarbeitenden mit ihren Familien ausgeflogen werden können, sollen sie ein humanitäres Visum für die Schweiz erhalten.

Bekannt wurde gestern zudem, dass sich noch immer 26 Schweizerinnen und Schweizer in Afghanistan aufhalten. Die Schweizer Botschaft in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, die konsularisch auch für Afghanistan zuständig ist, stehe mit ihnen in Kontakt.

Wie das EDA erklärt, handle es sich vorab um Mitarbeitende von internationalen Organisationen. Die Schweiz biete ihren Staatsangehörigen an, sie so rasch wie möglich auszufliegen, sollten sie dies wünschen.

Bundesrat prüft Flüchtlingsaufnahme

Gleichzeitig prüft der Bundesrat die Aufnahme von Afghanistan-Flüchtlingen. «Wir prüfen das von Stunde zu Stunde», hielt Cassis fest. «Wir sind in der Lage, solche Entscheide wie die Aufnahme von Flüchtlingen rasch zu treffen.» Aber die Schweiz sei auch auf die Zusammenarbeit mit anderen Staaten angewiesen. «Sie kann das Problem nicht alleine lösen.»

SP und Grüne hatten zuvor gefordert, dass die Schweiz im Rahmen internationaler Kontingente 10'000 Geflüchtete aufnimmt. Online werden für entsprechende Forderungen Unterschriften gesammelt. Den Afghanistan-Appell der SP haben innert Kürze über 15'000 Personen unterzeichnet.

Die Welt blickt gebannt und geschockt auf Kabul. Wird Afghanistan dem Terror-Regime überlassen? Muss die Schweiz jetzt helfen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich heute der Mittags-Fokus auf Blick TV.

Unter der Moderation von Sylwina Spiess diskutieren folgende Gäste:

  • Alexandra Karle, Geschäftsleiterin von Amnesty International
  • Martina Bircher, SVP-Nationalrätin (AG)
  • Fabian Molina, SP-Nationalrat (ZH)
  • Hans-Peter Portmann, FDP-Nationalrat (ZH)

Eine spannende Diskussion ist garantiert. (dba/rus)

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