Das war die erste Schweizer Bundesrätin
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Elisabeth Kopp (†86) ist tot:Das Leben der ersten Schweizer Bundesrätin

Die erste Bundesrätin
Elisabeth Kopp (†86) ist tot

Der Bundesrat trauert: Alt Bundesrätin Elisabeth Kopp ist am Karfreitag im Alter von 86 Jahren nach langer Krebskrankheit gestorben.
Publiziert: 14.04.2023 um 15:05 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2023 um 19:55 Uhr
Sie war die erste Bundesrätin: In Begleitung von zwei Weibeln hebt Elisabeth Kopp am 2. Oktober 1984 bei ihrer Vereidigung die rechte Hand zum Schwur.
Foto: Keystone
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Sie war die erste Frau im Bundesrat und eine Kämpferin für die Gleichberechtigung. Am Karfreitag ist Elisabeth Kopp (†86) an ihrem Wohnort Zumikon ZH gestorben. Sie sei nach langer Krankheit gestorben, teilt der Bundesrat mit. Man habe «mit grosser Trauer» vom Tod der Zürcherin Kenntnis genommen. Regierung und Bundeskanzlei sprechen der Familie und den Angehörigen ihr tief empfundenes Beileid aus.

Elisabeth Kopp hatte Geschichte geschrieben. Am 2. Oktober 1984 war die FDP-Politikerin in den Bundesrat gewählt worden. Ein Meilenstein für die Gleichstellung in der Schweiz. 1989 musste sie vom höchsten politischen Amt der Schweiz zurücktreten.

Ein Telefonat mit ihrem Mann war der damaligen Justizministerin zum Verhängnis geworden. Kopp hatte ihren Mann über laufende Ermittlungen wegen Geldwäscherei gegen eine Firma informiert, in dessen Verwaltungsrat er sass. Sie hatte das Gespräch erst noch zu vertuschen versucht. Doch juristisch hatte sie sich nichts zuschulden kommen lassen, wie später das Bundesgericht festhielt. 1990 sprach es sie vom Vorwurf der Amtsgeheimnisverletzung frei.

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«Ich war überall die erste und einzige Frau»

Nach ihrem Rücktritt hatte sie sich zunächst aus der Politik zurückgezogen. Später meldete sie sich wieder zu Wort. So zum Beispiel, als die Schweiz vor zwei Jahren 50 Jahre Frauenstimmrecht feierte. Kopp hatte Frauen motiviert, in die Politik zu gehen.

Die Gemeinde Zumikon will in Andenken an Kopp einen Teil des Dorfplatzes auf ihren Namen umbenennen. Schon vor ihrer Wahl in den Bundesrat war die Politikerin eine Pionierin. So war sie, als sie 1974 in Zumikon gewählt wurde, eine der ersten Gemeindepräsidentinnen der Schweiz. «Sie war eine Brückenbauerin», teilt die Gemeinde mit. Und nicht nur als Politikerin, sondern vor allem als Mensch habe sie mit ihrem gewinnenden und positiven Wesen eindrückliche Spuren hinterlassen.

«Das war mein Los. Ich war überall die erste und die einzige Frau. Im Gemeinderat, als Gemeindepräsidentin, im Bildungsrat und zum Schluss im Bundesrat», sagte Kopp 2018 in einem SRF-Dokfilm.

Ihr Ehemann Hans W. Kopp ist 2009 verstorben. Die alt Bundesrätin hinterlässt eine Tochter und drei Enkeltöchter. (lha/SDA)

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