«Die Teilnahme am EU-Markt ist ein grosses Plus»
FDP-Fiala will Rahmenvertrag

Der neue FDP-Bundesrat Ignazio Cassis wollte im Verhältnis zur EU den Reset-Knopf drücken. Doch in der Partei werden auch andere Töne laut.
Publiziert: 31.12.2017 um 09:15 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:20 Uhr
Doris Fiala (FDP, ZH) will vom Bundesrat wissen, wie hoch der Schaden ist, wenn es kein Rahmenabkommen gibt.
Foto: EQ Images
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Reza Rafi

Ein institutionelles Rahmenabkommen mit der Europäischen Union ist beim Volk chancenlos – das steht in Bundesbern so fest wie das Gotthardmassiv: «Niemand in der Schweiz drängt darauf», glaubt FDP-Ständerat Philipp Müller. «Fremde Richter sind ein Killer-Argument», stimmt CVP-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter zu. Und Bundespräsidentin Doris Leuthard fasste jüngst im SonntagsBlick zusammen: «Die Stimmung ist innenpolitisch vergiftet.»

Da wäre es nur logisch, wenn sich das Meinungsbild im Parlament ähnlich darstellen würde. Dort aber ist etwas anderes im Gang: Ausgerechnet in der Partei des neuen Aussenministers Ignazio Cassis, der im Verhältnis zur EU bekanntlich den Reset-Knopf drücken wollte, werden Stimmen zugunsten eines Rahmenvertrags laut.

Fiala: Rahmenabkommen ist nötig

Die Zürcher Nationalrätin Doris Fiala (Bild) kommt nach Güterabwägung zum Schluss, dass der Zugang der Schweiz zum EU-Markt mit seinen 500 Millionen Konsumenten eben «seinen Preis hat und wir uns darauf einstellen ­sollten, dass es schlicht und ­ergreifend ein Rahmenab­kommen braucht, wollen wir nicht ins Hintertreffen ­geraten». Die Teilnahme am EU-Markt sei «ein grosses Plus für die Schweiz».

Fiala hat im Rat eine Interpella­tion eingereicht, um vom Bundesrat zu erfahren, wie hoch der Schaden ist, weil kein Rahmenabkommen mit Brüssel zustande gekommen ist: «Gibt es Verein­barungen, die bereits erodieren und – falls ja – welche?»

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