Ein Ausländer setzt dem SVP-Übervater ein kulinarisches Denkmal
Blocher ist jetzt eine Wurst

SVP-Übervater Christoph Blocher wird eine grosse Ehre zuteil: Ein ganz besonderer Salsiz ist nach ihm benannt worden. Erfunden hat die Spezialität ausgerechnet ein Ausländer.
Publiziert: 20.03.2018 um 19:17 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 09:44 Uhr
Original Blocher: Der Salsiz aus der Metzgerei Saxer im Val Müstair.
Foto: Anja Wurm
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Es gibt die Mozart-Kugel, den Bismarck-Hering und das Chateaubriand: Grosse Männer werden oft mit kulinarischen Spezialitäten gewürdigt. In die illustre Liga der Musikgenies und Weltpolitiker ist nun auch SVP-Übervater Christoph Blocher (77) aufgestiegen.

Ihm zu Ehren hat der Südtiroler Markus Martin Fliri (68) den Blocher-Salsiz erfunden. Er ist grösser als ein normaler Salsiz und hat markante Ecken und Kanten. «Ganz wie der Namensgeber», sagt Erfinder Fliri.

Damit huldigt ausgerechnet ein Ausländer dem SVP-Patron. Fliri arbeitete lange in St. Moritz, als Kellermeister im noblen Hotel «Badrutt’s Palace», aber auch bei den Bergbahnen des Nobelskiorts. Der Rest der Wurst ist aber 100 Prozent Schweiz: Es werde ausschliesslich hiesiges Fleisch verwendet.

Seit Ende 2017 in Produktion

Hergestellt wird die Blocher-Wurst seit Weihnachten 2017 in der Metzgerei Saxer in Santa Maria GR – einem Familienbetrieb, der für seine alpinen Spezialitäten auch im Unterland bekannt ist. «Doch ich erteile die Erlaubnis gern auch anderen, wenn sie sich an die Vorgaben halten», sagt Fliri, der sich die Verwendungsrechte für den Namen gesichert haben will. Etwa 200 Gramm schwer müsse der Blocher-Salsiz schon sein und zirka vier mal vier Zentimenter im Durchmesser.

Ein echter Blocher: Der Salsiz zu Ehren des SVP-Doyen.
Foto: Anja Wurm

Bis jetzt hielten sich die Anfragen aber in Grenzen. Fliri vermutet, dass viele Metzger sich scheuen, mit Blocher einen so prominenten wie umstrittenen Namen für eine Wurst-Spezialität zu nutzen. «Dabei: Wenn alle SVP-Wähler eine original Blocher-Wurst kaufen, verdienen sich die Metzger eine goldene Nase.»

Nicht so wässrig

Doch wie kam Fliri auf die Idee, Blocher kulinarisch zu verewigen? «Christoph Blocher ist eine markante Figur, wie aus Holz geschnitzt und nicht so wässrig wie andere Politiker.»

Da habe er gefunden, dem müsse man ein Denkmal setzen. Und eine Wurst sei sozusagen auf dem Teller gelegen. «Würste sind den Schweizern heilig», sagt er. Und für einen «nicht so wässrigen» Politiker ist eine Trockenwurst eine perfekte Wahl.

Eine echte Volkswurst

Wie Fliri beteuert, ist die Wurst-Ehre selbstverständlich mit dem alt Bundesrat abgesprochen. Blocher habe sogar schriftlich bestätigt, dass Fliri mit seinem Foto und der Unterschrift werben dürfe. So sei es auch im Markenregister eingetragen.

Und was sagt der Namensgeber selbst zu seiner Wurst? Für BLICK war Blocher nicht erreichbar. Doch als Fliri ihm eine Kostprobe überreichte, soll er ausgerufen haben: «Die neue Schweizer Volkswurst!» (sf)

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