Ende 2023 waren über 900'000 Personen registriert
So viele Schwarzfahrer wie nie – jetzt drohen massiv höhere Zuschläge

Seit 2019 gibt es ein Schwarzfahrer-Register. Per Ende 2023 waren über 900'000 Personen registriert. Nun überlegen sich die ÖV-Betreiber höhere Zuschläge für Missetäter.
Publiziert: 06.02.2024 um 13:51 Uhr

918'643 Personen waren per Ende 2023 im nationalen Schwarzfahrerregister registriert. So viele wie noch nie, seitdem das Register 2019 eingeführt wurde, wie die Tamedia-Zeitungen schreiben.

In der Datenbank landet, wer ohne gültiges Billett in Tram, Bus, Schiff oder Zug kontrolliert wird. Allein im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der Erwischten um fast 100'000 Personen zu. Einträge werden erst nach zwei Jahren gelöscht.

Unklar ist, wie sich der neuerliche Anstieg genau erklären lässt. Ein Grund für die Zunahme könnte die steigende Gesamtzahl der Passagiere sein. Allerdings zeigen Zahlen des Bundes von 2022, dass die gesamte ÖV-Nutzung tiefer ist als noch vor Corona.

Über 900'000 Schwarzfahrer waren Ende 2023 in einer Datenbank registriert.
Foto: Keystone
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Mehr Kontrollen

Einen Einfluss hat aber auch die Anzahl der Kontrollen. Bereits vergangenes Jahr kündigten verschiedene Verkehrsbetriebe an, die Kontrollen zu verstärken. Auffällig ist, wie viele notorische Schwarzfahrer es gibt.

Bei fast zwei Dritteln der Einträge handelt es sich um Wiederholungstäter. Rund 7 Prozent der eingetragenen Personen sind mindestens sechsmal erwischt worden.

Höhere Zuschläge in Diskussion

Der Schaden durch die Schwarzfahrer – inklusive Dunkelziffer – dürfte sich auf über 100 Millionen Franken jährlich belaufen. Der Branchenverband Alliance Swiss Pass diskutiert nun deutlich höhere Zuschläge.

Wird man zum ersten Mal erwischt, werden aktuell – neben einer Fahrpreispauschale – 90 Franken fällig. Beim zweiten Mal 130 und beim dritten Mal 160 Franken. Diese Zuschläge könnten verdoppelt oder gar verdreifacht werden.

Im Gegenzug überlegt sich die ÖV-Allianz eine Kulanzregel nach dem Motto «Einmal ist keinmal». Beim ersten Erwischtwerden würde ein Auge zugedrückt und der Zuschlag reduziert oder ganz gestrichen. Ob und wann eine Anpassung erfolgt, bleibt vorerst offen. (rus)

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