Heute Nachmittag empfängt Bundespräsidentin Doris Leuthard auf dem Berner Münsterplatz den belgischen König Philippe zu seinem ersten Staatsbesuch in der Schweiz. Bisher reiste der schüchterne Regent mit seiner Familie nur zum Skifahren in die Schweiz – nach Verbier VS.
Seine Grossmutter starb in Küssnacht am Rigi
Die belgische Königsfamilie hat einen starken Schweizbezug. Philippes Grossmutter Astrid (†29) von Belgien verstarb vor 72 Jahren bei einem Autounfall in Küssnacht SZ am Vierwaldstättersee. Die Verunglückte sei sofort tot gewesen, der Unfallfahrer – der damalige belgische König Leopold III. – überlebte leicht verletzt.
Zahlreiche Journalisten aus der ganzen Welt reisten nach Küssnacht am Rigi, um über das Ereignis zu berichten. Die Unfallstelle avancierte zum Wallfahrtsort. Nur wenig später wurde zu Ehren der Königin in Küssnacht die Astrid-Kapelle eingeweiht.
Die Verunfallte hinterliess drei Kinder, darunter den Vater von Philippe, König Albert II., der dazumal mal zwei Jahre alt war.
Seit vier Jahren Staatsoberhaupt
König Philippe ist seit vier Jahren verfassungsmässiges Staatsoberhaupt der Belgier. Der heute 57-Jährige hätte schon 1993 belgischer König werden sollen, denn damals hatte sein kinderloser Onkel König Baudouin ihn als Thronfolger vorgesehen.
Als dieser 1993 unerwartet verstarb, wurde Philippe das Amt noch nicht zugetraut und sein Vater Albert II. wurde König. Als dieser 2013 abdankte, rückte Philippe in der Thronfolge nach.
Interessiert an der Schweizer Berufsbildung
Auf dem königlichen Programm steht auch eine Reise nach Baden AG. Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Dort will sich König Philippe über die Berufsbildung und das duale Bildungssystem informieren. Zusammen mit Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann trifft sich der Monarch nach dem Besuch der Produktionsstätte der ABB mit Lernenden der Industrielle Berufslehren Schweiz zu einem runden Tisch. (thk).