Favoritensterben bei der SVP
Auch Werner Salzmann sagt ab!

Reihenweise sagen mögliche Kandidaten für das SVP-Präsidium ab. Nun auch der Berner Ständerat Werner Salzmann. Und wer im Rennen bleibt, zeigt nur halbherzig Interesse.
Publiziert: 30.01.2020 um 11:57 Uhr
Er mag nicht mehr: Albert Rösti gibt nach vier Jahren das SVP-Präsidium ab.
Foto: Keystone
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Es ist wie verhext! Die SVP hat immer mehr Mühe, einen Nachfolger für den zurücktretenden Präsidenten Albert Rösti (52) zu finden. Am Dienstag nahm sich der Zürcher Nationalrat Thomas Matter (53) aus dem Rennen. Nun sagt auch der Berner Ständerat Werner Salzmann (57) ab.

Salzmann zählte zuletzt zu den meistgenannten Favoriten. Doch: «Die Priorität liegt nicht bei mir. Ich trete nicht an», erklärt er dem Onlineportal Nau.ch. Das Kandidatenfeld wird damit dünner und dünner.

Selbst Heer nur halbherzig

Weiter im Rennen ist etwa der Schwyzer Bauer Marcel Dettling (38). Weil das Parteipräsidium aber nur schwer mit der Familie vereinbar ist, zeigt er sich skeptisch. Auch die Baselbieter Nationalrätin Sandra Sollberger (46) mag sich bis heute nicht zu einem Entscheid durchringen. Immerhin ist das Parteipräsidium sehr zeitintensiv – und wird nicht entlöhnt.

Offiziell der Findungskommission gemeldet worden ist bis jetzt erst der Zürcher Nationalrat Alfred Heer (58). Doch selbst er kandidiert nur sehr halbherzig. Er wolle sich «nicht aufdrängen». Wenn jemand anders antritt, zieht er noch so gerne zurück.

Glarner: «Ich schlage mich nicht selber vor»

Noch bis Freitagabend können die Kantonalparteien Kandidaten anmelden. Interesse zeigt etwa Nationalrat Andreas Glarner (57). Als neuer Präsident der Aargauer SVP könnte er sich sogar selber anmelden. Ganz so dringend scheint er das Zepter der Mutterpartei dann aber doch nicht übernehmen zu wollen. «Ich werde mich sicher nicht selber vorschlagen», sagt Glarner. «Das wäre doch eher unschön.»

Würde er von der Findungskommission angefragt, ist Glarner an dem SVP-Präsidium nach wie vor interessiert. Aber nur im Doppelmandat, immerhin sei er erst gerade zum Präsidenten der Aargauer Sektion gewählt worden. Bisher aber hat sich niemand bei ihm gemeldet. «Und ich will sicher nicht zu denen gehören, die absagen, ohne überhaupt je angefragt worden zu sein.»

Auch andere Parteimitglieder würden eine Kandidatur erst ernsthaft prüfen, wenn sie von der Findungskommission zur Kandidatur aufgefordert werden sollten. (dba)

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