Foto: ANTHONY ANEX

Fünf Prozent mehr gefordert
Tausende gehen in Bern für höhere Löhne auf die Strasse

Tausende Menschen haben sich am Samstagnachmittag in Bern versammelt, um für höhere Löhne zu demonstrieren. Sie folgten einem Aufruf des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB) und der Verbände von Travailsuisse, dem Dachverband der Arbeitnehmenden.
Publiziert: 21.09.2024 um 14:03 Uhr
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Aktualisiert: 22.09.2024 um 21:20 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • In Bern demonstrieren Tausende Menschen für mehr Lohn
  • Die Gewerkschaften haben dazu aufgerufen
  • Es dürfte zu Verkehrseinschränkungen kommen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Die Organisatoren schätzten die Anzahl der Demonstrierenden auf über 15'000. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren aus der ganzen Schweiz angereist, teilweise mit Extrazügen und Cars.

Der Umzug von der Schützenmatte bis zum Bundesplatz verlief friedlich, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA beobachtete. Unter dem Motto «Höchste Zeit für höhere Löhne» zogen die Teilnehmenden durch die Innenstadt und riefen Parolen wie «Rauf mit den Löhnen, runter mit den Boni». Mit Trommeln und Trillerpfeifen machten sie auf sich aufmerksam, zudem wurden Rauchpetarden gezündet.

Klimastreik und Palästina-Flaggen

Neben den Gewerkschaften hatten auch die Regionalgruppen der Klimastreik-Bewegung zur Teilnahme aufgefordert. Sie beteiligten sich etwa mit einem Transparent mit der Aufschrift «Arbeitszeitverkürzung jetzt! Mehr Zeit, weniger Emissionen» am Umzug.

Ausserdem waren zahlreiche Palästina-Flaggen zu sehen. Insbesondere in den Reihen von Jungparteien und kommunistischen Bewegungen forderten die Demonstrantinnen und Demonstranten Waffenstillstand und skandierten «Free, free Palestine».

«Diese Politik hat keine Zukunft»

Im Zentrum der nationalen Lohn-Demonstration stand die Forderung nach Lohnerhöhungen von bis zu fünf Prozent, wie es in einer Mitteilung der Gewerkschaften hiess. Sie prangerten an, dass die Reallöhne trotz allgemein guter Wirtschaftsentwicklung unter dem Niveau von 2019 liegen.

Ohne die Anpassung der Löhne verarme die Bevölkerung, sagte SGB-Präsident und SP-Ständerat Pierre-Yves Maillard an der Schlusskundgebung auf dem Bundesplatz. «Diese Politik hat keine Zukunft.» Ein Vollzeitjob müsse einem das Leben ermöglichen, ergänzte Yvonne Feri, Präsidentin der Gewerkschaft Syna. Im Namen der Gewerkschaften forderte sie einen automatischen Teuerungsausgleich sowie keine Löhne unter 4500 Franken.

Insbesondere vor dem Bundeshaus zeigte die Polizei Präsenz, hielt sich aber im Hintergrund. In der Innenstadt kam es während des Umzugs zu grösseren Verkehrseinschränkungen.

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