Gegen Gleichstellung Homosexueller, gegen Sexualunterricht im Kindergarten, für traditionelles Familienmodell
So tickt Stalking-Buttet

CVP-Nationalrat Yannick Buttet hat ein Strafverfahren am Hals, weil er seine Ex-Geliebte belästigte. Pikant: Der Walliser hat Familie und vertritt erzkonservative Werte.
Publiziert: 30.11.2017 um 15:52 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 16:35 Uhr
Julien Duc

Der Stalking-Skandal von CVP-Nationalrat Yannick Buttet (40) überschattet die aktuelle Wintersession und ist in den Hallen des Bundeshauses das prägende Gesprächsthema. Buttet soll seine Ex-Geliebte belästigt haben.

Mitten in der Nacht hatte er bei ihr Sturm geläutet und so einen Polizeieinsatz ausgelöst. Ein Strafverfahren ist am Laufen. Als CVP-Vizepräsident wurde der Walliser bereits suspendiert.

Dass ausgerechnet ein CVPler – der selbsternannten Familienpartei – für so eine Eskapade verantwortlich ist, macht die Sache umso pikanter. Buttet ist verheiratet und Vater zweier junger Kinder (10 und 11 Jahre). Seit 2011 sitzt er für die CVP im Nationalrat, zudem ist er Gemeindepräsident von Collombey-Muraz VS.

Gegen Gleichstellung Homosexueller

Buttet vertritt gesellschaftspolitisch konservative Positionen. Ein Blick auf seinen Smartspider erhärtet diesen Eindruck. Buttet ist im rechts-konservativen Ecken angesiedelt und positioniert sich klar gegen eine liberale Gesellschaft.

Sein politisches Engagement unterstreicht das. Buttet ist dezidiert gegen die Ehe-Light – der zivilrechtlichen Gleichstellung von homosexuellen Paaren. Er setzte sich ausserdem an vorderster Front gegen die Stiefkind-Adoption von Homosexuellen ein.

«Erz-konservatives Getue»

Er weibelte auch für die konservative Familieninitiative der SVP, welche die Delegierten der CVP offiziell zur Ablehnung empfohlen hatten. Diese wollte das traditionelle Familienmodell steuerlich stärken.

Auch sass Buttet im Komitee der Anti-Sexkoffer-Initiative. Diese forderte ein Verbot des Sexualunterrichts im Kindergarten und auf Primarstufe. Eine CVP-Kollegin ärgert sich denn auch über die «moralinsauere Art, halt so ein erz-konservatives Getue».

Man müsse ihn eher bremsen als antreiben, sagte der Walliser einst über sich selber. Kollegen und Kolleginnen bestätigen das. Es sei schon einige Male vorgekommen, dass es im Umgang mit den Ratskolleginnen zu «Tätscheleien» kam.

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