Gesuch für Paxlovid
Swissmedic lässt Corona-Medikament für zwei Jahre zu

Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat das Covid-19-Medikament Paxlovid auf zwei Jahre befristet zugelassen. Die zwei Tabletten mit zwei Wirkstoffen durften bereits verschrieben werden. Sie sind für erwachsene Covid-19-Patientinnen und -Patienten.
Publiziert: 15.06.2022 um 12:24 Uhr
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Aktualisiert: 15.06.2022 um 12:25 Uhr

Das Covid-19-Medikament Paxlovid gilt als grosser Hoffnungsträger im Kampf gegen die Pandemie. Wenn das Präparat binnen weniger Tage nach dem Auftreten der ersten Corona-Symptome eingenommen wird, soll es schwere Verläufe und Spitaleinweisungen verhindern können.

Hersteller ist das US-Pharmaunternehmen Pfizer, wie Swissmedic am Mittwoch mitteilte. Das Institut prüfte das Zulassungsgesuch in der rollenden Begutachtung, in der Pfizer die erforderlichen Daten laufend erhoben und weitergeleitet hatte.

Paxlovid ist für erwachsene Kranke, die keine zusätzliche Sauerstoffzufuhr oder einen Spitalaufenthalt brauchen, aber ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben. Paxlovid besteht aus den beiden Wirkstoffen Nirmatrelvir und Ritonavir, die als zwei Tabletten verabreicht werden. Sie wirken antiviral. Nach Swissmedic-Angaben ist Nirmatrelvir ein neuartiger Wirkstoff, der ein Enzym des Coronavirus hemmen soll, das wichtig für dessen Vermehrung ist.

Erste Behandlungen schon im Mai

Damit Nirmatrelvir in der Leber weniger schnell abgebaut wird und seine antivirale Wirkung länger anhält, kommt Ritonavir hinzu. Ritonavir wird seit über 20 Jahren in der HIV-Therapie eingesetzt. Zur Wirksamkeit gegen die Omikron-Varianten des Virus reichte Pfizer keine Daten ein, wie Swissmedic weiter schrieb. Labordaten würden aber darauf hindeuten, dass Paxlovid im Reagenzglas gegen die Omikron-Varianten wirkt.

Mit Paxlovid sind in der Schweiz sechs Medikamente zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen befristet oder unbefristet zugelassen. Das Medikament wird in den Schweizer Spitälern bereits seit Ende Mai abgegeben, obwohl es bisher noch über keine Zulassung von Swissmedic verfügte. Die Covid-Verordnung erlaubt die Verabreichung bereits unter bestimmten Bedingung.

Wenn das Präparat binnen weniger Tage nach dem Auftreten der ersten Corona-Symptome eingenommen wird, soll es schwere Corona-Verläufe und Spitaleinweisungen verhindern.
Foto: keystone-sda.ch
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Der Bund hat im Mai mit Pfizer einen Kaufvertrag für das Corona-Medikament unterzeichnet. 12'000 Packungen sind für die Schweiz reserviert. Wie viel das Bundesamt für Gesundheit für die Pillen bezahlt, bleibt geheim. (SDA/sie)

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