Gleicher Lohn für weniger Arbeit
Zürcher Spital führt 38-Stunden-Woche für Pflegende ein

Um zu verhindern, dass noch mehr Pflegende den Bettel hinschmeissen, wird das Spital in Wetzikon aktiv: Es schenkt den Angestellten mehr Freizeit.
Publiziert: 24.01.2022 um 10:43 Uhr

Das Regionalspital in Wetzikon ZH reagiert mit einer Kürzung der Arbeitszeit auf den Fachkräftemangel im Pflegebereich. Das Spital senkt die Arbeitszeit von Pflegefachpersonen, die regelmässig im Drei-Schicht-System tätig sind, um 10 Prozent. Der Lohn bleibt gleich.

Neu müssen die Pflegenden nur noch 37,8 Stunden pro Woche arbeiten. Das macht aufs Jahr gerechnet 24 Arbeitstage weniger. Die Anpassung tritt ab Juni 2022 in Kraft, teilte das Spital am Montag mit.

Die Abstimmung über die Pflegeinitiative im November 2021 habe deutlich gemacht, wie gross die Belastung durch die Arbeit im Schichtbetrieb für Pflegende sei, heisst es in der Mitteilung weiter. Viele Pflegefachleute würden nur noch Teilzeit und nicht mehr im Schichtbetrieb arbeiten wollen. Die Covid-19-Pandemie habe das Problem verschärft.

Das Spital in Wetzikon zahlt den Pflegefachpersonen den gleichen Lohn für weniger Arbeit.
Foto: GZO
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Mittel, um Pflegende im Beruf zu halten

«Mit einem neuen Arbeitszeitmodell erkennen wir die anspruchsvolle Tätigkeit des Pflegepersonals im Schichtdienst an», wird Matthias P. Spielmann, CEO des Spitals, zitiert. Zudem wolle man damit den Pflegeberuf attraktiver machen und die Rahmenbedingungen schaffen, dass mehr Pflegende dem Beruf treu bleiben.

Die Verkürzung der Arbeitszeit im Spital Wetzikon ist vorerst bis Ende 2023 befristet. Dies im Hinblick auf die Umsetzung der angenommenen Pflegeinitiative. Der Bundesrat hat angekündigt, diese in zwei Etappen umsetzen zu wollen. (SDA/lha)

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