Grüne Nationalrätin ist unwiderruflich gesperrt
Meret Schneider hat ausgetwittert

Die Grüne Meret Schneider kann sich auf X, noch immer besser bekannt als Twitter, nicht mehr zu Wort melden. Sie wurde unwiderruflich gesperrt – nach einem satirischen Tweet, wie sie selbst meint.
Publiziert: 05.09.2023 um 20:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.09.2023 um 23:51 Uhr

Für die Grüne Meret Schneider (31) ist Schluss mit Twitter. Das Profil der Nationalrätin ist seit Dienstag gesperrt. Grund ist eine Äusserung Schneiders auf X, ehemals Twitter.

In einem inzwischen nicht mehr auffindbaren Tweet schrieb sie zu einem Artikel der Pendlerzeitung «20 Minuten»: «Schreibe jetzt deine Online-Kommentare, warum die Polarisierung und der Populismus wirklich das Hinterletzte sind und man diese überbezahlten Politfratzen an ihrer eigenen verdammten Bundesterrasse erhängen sollte! (Grossbuchstaben nicht vergessen) #populismus.»

Damit kommentierte sie einen Artikel darüber, in dem stand, dass Schweizerinnen und Schweizer sich besonders über Populismus und Polarisierung im hiesigen Politsystem nerven.

Dieser Tweet verstiess gegen die Regeln von X.
Foto: Schreenshot X
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Satire, nicht Gewalt

SVP-Nationalrat Andreas Glarner (60) hatte auf besagten Tweet reagiert. «Wenn das keine Folgen hat...», kommentierte er. «Daraufhin habe ich Beschimpfungen und Gewaltandrohungen erhalten», erzählt Schneider, die sich verteidigt, sie habe damit keineswegs zu Gewalt aufrufen wollen, sondern einen satirischen Tweet abgesetzt.

Kurz darauf sei ihr Profil gesperrt gewesen. Das soziale Netzwerk habe ihr mitgeteilt, dass dies unwiderruflich sei, weil sie gegen die Richtlinie zu gewaltsamen Formulierungen verstossen haben. «Das ist schade, Twitter habe ich sehr geschätzt, und dort auch tolle Leute kennengelernt», so Schneider. Darum tue es ihr «im Herzen weh», dass sie nun von der Plattform verbannt sei. 

Anzeige wegen Tweet

Es ist nicht das erste Mal, dass die Grüne Probleme wegen Äusserungen im sozialen Netzwerk von Elon Musk (52) bekommt. Im Frühling wurde sie deshalb gar vom Corona-Skeptiker Nicolas Rimoldi (28) angezeigt – die Staatsanwaltschaft verzichtete damals allerdings auf ein Verfahren

Rimoldi hatte gefordert, dass zur Selbstverteidigung das verdeckte Tragen von Waffen erlaubt werden sollte. Schneider hatte das so kommentiert: «Ah was, in Notwehr erstech ich den Rimoldi auch mit dem Sackmesser.» Der Tweet sei unglücklich verfasst gewesen, aber keine Drohung – so das Fazit der Staatsanwaltschaft. (sie)

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