Blocher skypt zum ersten Mal
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«Ich bin in Isolationshaft»
Blocher skypt zum ersten Mal

Die Corona-Krise zwingt auch SVP-Urgestein Christoph Blocher zum Videochat. Zum ersten Mal führt er sein «Teleblocher»-Gespräch übers Internet.
Publiziert: 28.03.2020 um 11:59 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2020 um 16:39 Uhr
Vor der Corona-Krise trafen sich Matthias Ackeret und Christoph Blocher jeweils persönlich für «Teleblocher».
Foto: Screenshot
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Vom Homeoffice, Schulunterricht aus der Ferne bis zu Polit-Stammtischen per Videochat: Schweizweit verschiebt die Corona-Pandemie einen grossen Teil des Alltags ins Internet. Mit etwas Verspätung hat nun auch SVP-Urgestein Christoph Blocher (79) die digitale Kommunikation entdeckt. Sein wöchentliches «Teleblocher»-Format ist per Videochat aufgenommen worden – für Blocher ist es das erste Mal.

«Man sagt dem Skype», sagt Blocher leicht staunend. Er selbst sitze in Herrliberg ZH, «Teleblocher»-Gesprächspartner Matthias Ackeret (65) in Zürich. «Letzte Woche waren wir noch zwei Meter auseinander, jetzt sind es zehn Kilometer», stellt Ackeret fest. Ganz so einfach scheint die Sache mit dem Videochat für die beiden nicht zu sein. «Wenn wir einander anschauen hat der Zuschauer das Gefühl, wir schauen auf den Tisch hinunter», klagt Blocher.

Schauen, dass niemand ins Haus kommt

Mit seinen 79 Jahren gehört Blocher zur Risikogruppe, die wegen des Coronavirus als besonders gefährdet gilt. «Ich bin in Isolationshaft», witzelt er. Er bleibe zu Hause in Herrliberg und schaue, «dass niemand ins Haus kommt.» Seine Altersgruppe müsse sich nun eben disziplinieren.

Nebst Geplauder über die eigene Kunstsammlung kommt Blocher auch noch auf politische Themen zu sprechen. Er habe 2012 gegen das Epidemiengesetz gestimmt, weil es der Regierung zu viele Kompetenzen gebe. «Auch der Notstand muss demokratisch sein». Nun sei es am Bundesrat, die Verantwortung für die getroffenen Entscheide zu tragen. (gbl)

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